Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Rockisten aller Länder vereinigt Euch › Re: Rockisten aller Länder vereinigt Euch
Interessante Diskussion. Wenn man die Musik historisch betrachtet, hatte sie stets kultischen Charakter, viel mit Körperlichkeit, mit Bewegung, mit Tanz zu tun. Gräbt man historisch sehr tief, wurden zur Musik meist Tanz, Theater und Prozessionen gegeben.
Dass also jemand in einem durchaus Rhythmus- betonenden Konzert (vulgo: Rockkonzert mit allen Schattierungen) steht und annähernd bewegungslos das Dargebotene „analysiert“, entspricht keinerlei Funktion, Sinn der Musik in dieser Form. Dies ist in der Tat der Aufklärung geschuldet, die die Wissenschaft ins kultische, ins natürliche brachte, und es zum Objekt der Reflexion machte. Leider auch die Musik, die ja heidnisch war.
Langer Rede, kurzer Sinn: Wer die Musik in einem Konzert mit Wilco oder anderen Rockgruppen stoisch analöysierend und bewegungslos konsumiert, hat einiges nicht verstanden. Bzw. sollte sich in der Tat fragen, was ihm live-Musik bringt, wenn es doch den großen Ohrsessel zu Hause gibt.
Außerdem scheint otis ein Wahrnehmungsproblem zu haben: Er will sich nicht vorschreiben lassen, wann er sich zur Musik zu bewegen hat, wohingegen es doch so ist, dass der Mujsiker (hier der Gitarrist) seinerseits seine Emotionen zeigt. Das kann man durchaus als Animation empfinden, mit ihm zu fühlen – aber doch keinesfalls als Vorschrift.
--
Include me out!