Re: Rockisten aller Länder vereinigt Euch

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krautathaus

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otis
Am Freitagabend gab es ein etwas längeres Gitarrensolo (klassisches Rocksolo) von Wilcos Nels Cline. So richtig mit in die Knie gehen und Rockgrimasse und allem, was dazu gehört.

Geil! Das hätte ich auch gerne gesehen, weil ich bisher bei keinem Wilco Konzert ein klassisches Rocksolo von Cline gehört oder gesehen habe. (Bei welchem Stück war das denn?) Blues Pentatonik spielt er nämlich überhaupt nicht.

Es könnte sich durchaus bei der Gestik um ein kokettieren handeln. Nun steht Cline aber selten cool da und zeigt durchaus Emotionen.

Mir scheint, daß die Hingabe bei einem Musiker manchmal gerne mit Pose und Zuschaustellung verwechselt wird.

Warum z.B. wird einem Saxophonisten während einem Jazzkonzert durchaus erlaubt, Gefühle und Gestik auszudrücken und längere Solis zu spielen, während Gitarristen sich dagegen dafür entschuldigen müssen?
(das wäre fast mal einen Thread wert).

Songbird war es schon genug, als Glenn Kotche vor dem Intro von „I’m the man who loves you“ auf den Schemel stieg und (sehr offensichtlich als Spaß getarnt) mit gekreuzten Stäben unter dem Scheinwerfer posiert hat.
Nun ist aber Kotche als Drummer wahrlich nicht verdächtig den Zuhörer mit langen Soli oder ausuferndem Powerdrumming zu langweilen.

Back to the Thread: damit will ich sagen, daß manche hier (Otis, Songbird) eine derart niedrige Toleranzgrenze haben, daß selbst eine Band wie Wilco schon als Beispiel für „Rockistengehabe“ hergenommen wird.
(Den Vorwurf hätte ich mit Bennett als Gitarristen noch eher verstanden.)

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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko