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Ein paar Anmerkungen…
TRACKLIST — CANNAARKOTIC’S KRAUSES ZEUGS
1. Werner Pirchner: Das Land der 1000 Träume [zu finden auf: „Ein halbes Doppelalbum. Was wir über das Leben nach dem Tode wissen & fast 22 andere Lieder nebst der Seite 3 + 17 bonus tracks“(1973/96)] {3:44}
Den Einstieg in mein Skurrilitäten-Kabinett besorgt der österreichische Jazz-Musiker Werner Pirchner, der 1973 bei diversen Plattenfirmen mit seinem „Halben Doppelalbum“ abblitzte. Also produzierte er im Selbstverlag diese Ansammlung von Klangcollagen, Agit-Prop, merkwürdigen Fragmenten und nervtötendem Gequietsche…
2. Tom Waits: Carnival (Brunello del Montalcino) [„Night on Earth/Original Soundtrack Recording.“ (1991)] {3:06}Tom Waits’ bezaubernd besoffene Kirmes-Musik zu dem wunderbaren Episodenfilm „Night on Earth“ von Jim Jarmusch. Da bumst die Pauke und quakt die Stopf-Trompete. Bemerkt sei noch, dass „Carnival“ das flotteste, farbigste, lebhafteste Stück auf dem Soundtrack ist.
3. Helmut Qualtinger: Der g’schupfte Ferdl [„Rhapsodie in Halbstark“(ca. 1960)] {3:23}Eine Art Milieustudie aus dem Wien der 50-er Jahre. Ein Boogie Woogie als Basis für die Beschreibung des wochenendlichen Tanzvergnügens in Wien-Neulerchenfeld.
4. Tom Waits: Frank’s Wild Years [„Swordfishtrombones“(1983)] {1:53}
Bar-Jazz mit einem makabren endzeitlichen Text, der an Charles Bukowski gemahnt. Auch eine Milieustudie.
5. Wigald Boning’s >Bremen<: Die Schiffe im Hafen [„Bremen“ (1988/95)] {4:08} Lokalkolorit von der Waterkant. Die Spaßpop-Combo „Bremen“ incl. Wigald Boning als zappelnder Frontmann mit einer Liebeserklärung an die Freie und Hansestadt Bremen. [color=blue]6. Helge Schneider: Misty [www-Fund, o.J.] {5:52} Als Zwischenspiel die Jazzballade von Eroll Garner vom irren Helge Schneider, seines Zeichens ein brillianter Instrumentalist. [color=blue] 7. Hasil Adkins: We Got A Date [„Out To Hunch“ (1986)] {2:42} „A crazed rockabilly one-man band, Adkins has been recording in a tarpaper shack in the hills of West Virginia since the mid-'50s. The absolutely crudest and wildest of all rock & roll, Hasil's lyrics stray as far from the standard '50s clichés as you can get. Songs about eating peanut butter on the moon, chopping girls' heads off and mounting them on his wall, and doing something called the "hunch" are typical lyrical fare for Adkins. Combining a three-octave voice that can go from sub-glottal Elvis moans to blood-curdling screams with an over-amplified guitar that sounds like a gigantic rubber band, there is nothing in pop music that sounds like Hasil Adkins, a true rock & roll primitive.“ (AMG) Tja,- der wahnsinnige Hasil Adkins aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Meine Assoziation zu diesem Machwerk: Ein potentieller Lustmörder winselt um Einweisung in die geschlossene Abteilung… [color=blue]8. Interview Alex Wiska [Rundfunkmitschnitt Radio Bremen, Anf. 80-er] {1:17} Der Moderator interviewt den komplett bekifften und/oder weggetretenen Musiker Alex Wiska (von >Alex Oriental Experience) bei einem Benefiz-Auftritt für den maladen Bremer Musikclub >Stubu< . Spricht für sich… [color=blue]9. Helge Schneider: Glaserlwein [„Seine größten Erfolge“ (1999)] {1:58} Helge Schneider erleidet einen kompletten Grinzinger Vollrausch, frei nach Hans Moser’s Vermutung („i muass im frühern Leben eine Reblaus g’wesen sein“). Frage an die Musiker (bin selbst nur Konsument): Ist es eigentlich sehr schwer, die Gesetzmässigkeiten von Melodie und Rhythmus derart ad absurdum zu führen…? [color=blue]10. Spike Jones: Black And Blue Danube Waltz [„Musical Depreciation Revue Anthology“ (1994)] {4:20} >The man who murdered music< (Spike Jones) musste hier auftauchen, weil der Knabe auf dem Foto (Cannaarkotic im Jahre 1967 [der Cd beigefügt...]) sich bis zum hartnäckigen Schluckauf daran kringelig lachte. Tja,- die musikalische Ausgestaltung von TV-Vorabendserien wie „Väter der Klamotte“ bzw. „Dick und Doof“ tat dann das Übrige zur musikalischen Früherziehung. Kleine Reminiszenz. [color=blue]11. ???: Wir wollen alles haben {1:02} Ein Fragment unbekannter Herkunft aus dem Bereich juveniler Liedermacherei. Der Kinderladen „Rote Grütze“ lässt grüssen… [color=blue]12. Freddy Quinn: Wir [(1966)] {3:26} Freddy („Junge, komm bald wieder…“) holt den Knüppel aus dem Sack gegen langhaarige Gammler, ungewaschene Systemkritiker und verlotterte Bombenleger. Ein deutsches Dokument aus den 60-ern,- West oder Ost? West. Aber sooo eindeutig ist es nicht…,- jedenfalls was die geistige Enge anbetrifft. [color=blue]13. Helge Schneider: St. Thomas [www-Fund, o.J.] {3:42} „Peter alleine!“- Mit einem furiosen Klagzeug-Solo beginnt dieser Jazz-Standard von Sonny Rollins. Und dann bricht sich die pure Spielfreude bahn… [color=blue]14. Wigald Boning’s >Bremen<: Claudia [„Bremen“ (1988/95)] {3:45} Extrem-Schlager,- wiederum von >Bremen< ,- der Trashpop-Kapelle von Wigald Boning – als dieser noch erträglich war und vor Ideen nur so sprühte. [color=blue]15. Helmut Qualtinger: Krügerl vorm G’sicht [„Rhapsodie in Halbstark“ (ca. 1960)] {5:07} Eine Hommage im Wiener Slang an Gevatter Suff und Teufel Alkohol,- ganz wie man will. [color=blue]16. Klaus Kinski: Die Lästerzungen [„Kinski spricht Villon“ (1971)] {2:21} Ein darstellerisches Inferno,- der hüpfende Nervenstrang Kinski, der in den 60-er Jahren mit seiner Version der Texte des französischen Dichters Francois Villon auf Tournee ging und große Säle füllte. [color=blue]17. Can: Pnoom [„Delay 1968“ (1981)] {0:26} Natürlich darf Can nicht fehlen mit dem kürzesten und bündigsten Stück ihres Schaffens. [color=blue]18. Lejaren Hiller: Mix Or Match [„Computer Music Retrospective“ (o.J.)] {5:18} Ein Beispiel >neuer Musik<, die so ernst gar nicht daherkommt… [color=blue]19. Werner Pirchner: G’schamsta Diena, Herr Zensor [„Ein halbes Doppelalbum“ (1973/96) {0:47}]Alpenländisch geprägt,- aber gleichwohl auf den Punkt gebracht. [color=blue]20. Werner Pirchner: Wir haben ja unsere zwei Akkorde [„Ein halbes Doppelalbum“ (1973/96)] {1:16} Zwischenspiel… [color=blue]21. Sam Broussard: Lament [„Non ci badar, guarda e passa“ / Stephan Eicher (1994)] {5:10} Klingt wie aus dem Stegreif daherphantasiert. Aus dem Tourbus bei einer St.-Eicher-Tournee… [color=blue]22. Badphish: Bad Fish Talk [„The Making Ov Rakija“ (2000)] {2:25} Strassenszene in der bulgarischen Provinz. Sehr obskur. [color=blue]23. Helmut Qualtinger: Das Krüppellied [„Qualtingers böseste Lieder“ (1996)] {4:27} Da kriecht einem die Wiener Morbidität am Bein hoch. Und der kalte Schauer den Rücken runter… [color=blue]24. Werner Pirchner: Coda [„Ein halbes Doppelalbum“ (1973/96)] {0:27} Schotten dicht!!! Das war’s… *************************************************************************** Obschon ich zu dieser abstrusen Zusammenstellung eigentlich nichts erklären kann, sind Nachfragen stets willkommen. Entweder via pn oder hier: [email]schoenlau@surfeu.de […bin sehr gespannt auf Eure Machwerke…]
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Nun gründe nicht gleich ein Wrack-Museum, wenn Dir ein Hoffnungs-Schiffchen sinkt!