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So, dann werde ich mal meine Gedanken zu deinem Sampler abgeben. Durchaus abwechslungsreich, aber auch mit einem roten Faden versehen finde ich die CD lässt sich sehr harmonisch und homogen durchhören ohne langweilig zu werden. Hier und da kommen Stücke, die etwas mehr Zuhören verlangen, dann sind da auch Sachen, die nebenher laufend Fröhlichkeit oder auch Skurilität versprühen. Auf jeden Fall wieder einmal eine CD die zu deinem TZ Output passt, wenn ich das einmal durch die bisher erhaltenen Silberlinge von dir vergleichen und bewerten darf oder kann.
The Sparks – Concerto in Koch Minor
Mit den Sparks hatte ich mich nie befasst, leider muss ich nun sagen. Das Stück ist schon ausgesprochen lustig. Leider habe ich die Gruppe erst mit einem Mini Comeback irgendwann zu Mitte/Ende der 90er mitbekommen und das Album fand ich nicht so toll. Nicht mal den Titel habe ich behalten. Aber das hier hat eine ganz andere Qualität. Wie mit der deutschen Sprache und dem zur Zeit ja auch passenden Thema Fussball (EM) gespielt wird. Auf eine gewisse Art und Weise schon ein wenig dadaistisch.
Meredith Monk – The Tale
Eine Verwandschaft mit der allerdings zugegebenermaßen manchmal viel enervierenderen Diamanda Galas ist mir sofort in den Sinn gekommen, als der Song anfing. Wenn es dann weiter geht und anstelle der Laute mehr und mehr zu „herkömmlicheren“ Vocals hin geht wird das alles schon ein wenig anders. Ich weiß gar nicht so genau wie ich das Stück finden soll. Minimalistische gleichförmige Pianoeinsprengsel und dann diese Art von Gesang, interessant allemal. Ansonsten weiß ich auch nicht so genau.
Brainticket – Brainticket Part One
Der Einstieg lässt an Neubauten denken, dann geht das Stück einen ganz anderen Weg. Die Rhythm Sektion ist schon klasse. Das Geflecht erinnert mich an die endsiebziger Groove Stücke, die diverse Bands kultiviert haben. Nur die hier und da eingestreuten Geräusche lassen Disharmonie aufkommen und machen etwas durchaus anders aus dem Stück. Ohne diese Einsprengsel wäre das alles aber auch ein wenig zu Gleichförmig und mir mit zu wenig Ideen ausgestattet. Und die Stimme, die hier und da auch etwas elektronisch verfremdet aufkommt gibt dem Ganzen noch einmal eine besondere Note. Sehr interessant.
ElectroniCat – Shuffle Time
Elektro Mucke aus den 80ern? So etwas ähnliches hatte ich dereinst zumindest auch gehört. Klingt leider heute nicht mehr so seltsam wie dereinst. Ich glaube man muss so ein Zeugs wirklich zu der damaligen Zeit gehört haben, als das alles noch richtig neu war und diese Synthie Sounds fremd und seltsam klangen. Wenn heute jemand das zum ersten Mal hört, am Beten noch jemand der 20 Jahre
jünger ist als ich, also gerade mal Volljährig, der weiß die Andersartigkeit gar nicht mehr wahrzunehmen.
Sternbuschweg – Der übermässige Konsum von Platten aus Manchester unterdrückt meine Kreativität
Der Gruppenname muss mich immer an Bundeswehr denken lassen, die Straße der Musterungsstelle in Duisburg heißt so. Ansonsten ist das schöner deutscher Gitarrenpop mit einem schönen Text.
Stereo Total – Dactylo Rock
Noch ein Gruppenname, der mir bekannt ist und ich trotzdem zumindest wissentlich kein einziges Stück von her kenne. Die Schreibmaschine, die den Rhythmus vorgibt lässt mich immer an den alten Jerry Lewis Sketch denken. Auch wieder ein sehr minimalistisches Stück. Ein in einfache Elektronik eingebetteter Song, auch textlich einfach aber durchaus witzig.
Lassie Singers – Es ist schade
Von den Lassie Singers kenne ich nicht viel, immer wieder nur hier und da ein einzelnes Stück. Die Gefallensbandbreite reicht da von „äußerst amüsant“ bis hin zu „eigentlich ein ganz durchschnittliches Stück, nichts besonderes“. Das hier habe ich selber auf einem Sampler und es gefällt mir schon, nur halte ich es auch nicht für superaußergewöhnich witzig. Aber es kommt durch Melodie und diesem Pfeifen im Refrain schon Fröhlichkeit auf.
Gunter Gabriel – Es steht ein Haus im Kosovo
Hä, die Ansage hat mich erst einmal auf eine andere Fährte gebracht. Gunter? Aber dann fängt er an zu singen und doch, das ist dieser Hey Boss ich brauch mehr Geld oder Komm unter meine Decke Sänger, den ich aus meiner Kindheit und dem „tollen“ deutschen Fernsehen her kenne. Tja, das ist schon eine sagen wir einmal außergewöhnliche House of the Rising Sun Coverversion. Und durchaus auch kritisch angehaucht. Na ja, für GG Verhältnisse schon ganz in Ordnung und hier und da auch unfreiwillig komisch. Wobei, kann man GG ernst nehmen, und damit auch dieses Stück? Sicher nicht, deswegen ist er wohl auch hier drauf, oder?
Peter Sellers – A Hard Day’s Night (1965)
Einer meiner Lieblingsschauspieler. Und es braucht knapp 2 Sekunden, und Sellers macht aus dem Beatles Cover etwas ganz eigenes, was sich vollkommen vom Original ablöst und eine eigene Richtung geht. Dazu sehr witzig, die Akzentuierung passt hervorragend zum Text. Ja, ich glaube die Sellers CD werde ich mir zulegen, wenn es sie noch irgendwo gibt.
Sebastian Cabot – Like A Rolling Stone
Im Prinzip ja die gleiche Idee, wie beim Vorgänger. Aber hier funktioniert für mich der Vortrag nicht so, wie bei Sellers. Das was ich beim Vorgänger sofort sehr witzig finde ist hier recht normal und na ja, es klingt, als wenn jemand halt den Text zu dem Song vorträgt, begleitet von dezenter Hintergrundmusik. Halt schon schön vorgetragen, aber ohne den Witz, den Sellers beim Vorgänger reinbringt. Na ja, soll ja auch nicht so sein.
Tex Ritter – Deck Of Cards (1948)
Hm, da muss man schon genau hinhören, es geht ja nur um den Text. Ich weiß noch nicht so genau, wie ich das finde. Ist das alles Ernst gemeint oder eine Parodie? Allso wirklich religiös angehaucht oder nicht. Tex Ritter, der Name sagt mir etwas, aber ich weiß nicht aus welchem Zusammenhang.
Dietmar Wischmeyer – Je t’aime, moi non plus
Autsch, da zerstört jemand das Gainsbourg Stück aber ganz gewaltig. Aber auf witzige und positive Art. Ganz spontan kam mir in en Sinn, wie das wohl von Hallervorden und Feddersen geklungen hätte, damals, wenn sie nicht Youre the one that I want sondern das hier durch den Kakao gezogen hätte. Ich weiß nicht, ob ich das wirklich hören will. Schluss jetzt, Mahlzeit, um mit den Worten des Interpreten zu reden.
The Brave Combo & Tiny Tim – Stairway To Heaven
The Brave Combo & Tiny Tim – Hey Jude
Coverversionen sind ja ein nicht enden wollendes großes Feld für diesen Tauschzirkel. Vor allem, wenn die Originale so frei und ganz anders Interpretiert werden. Stairways in dieser swingenden Variante zu hören ist schon sehr amüsant. Hey Jude eine ganze Ecke lustiger, weil da doch schon schräg bis zum geht nicht mehr vorgetragen wird am Anfang. Auch wenn die Musik einsetzt, doch sehr witzig. Ich würde mal gerne wissen, wie die Originalinterpreten zu diesen Covern stehen.
The Fugs – Septuagenarian In Love
Ui, noch ein Cover. Mit anderem Text, der hm, schon lustig ist. Das klingt nach fröhlichem Amateuren, die fröhlich vor sich hin singen.
Harry “The Hipster” Gibson – Who Put The Benzedrine In Mrs. Murphys Ovaltine ? (1944)
Ein Song, der ebenfalls mehr vom Text her lebt. Man, das klingt wirklich sehr alt und eine Ewigkeit her. Ist es ja auch schon, die 60 Jahre sind ja schon eine ganzes Leben. Gefällt mir, ist aber nicht witzig oder skuril in dem Sinne, wie ich den TZ verstehe. Aber da hat ja zum Glück jeder seine eigenen Ansätze, die diesen TZ hier auch so abwechslungsreich und interessant machen.
Little Jimmy & The Sparrows – Snoring (Aufnahmedatum unbekannt)
Hehe, ja. Frag mal meine Freundin, wie oft ich sie geweckt habe mitten in der Nacht, wenn ich erkältet war und geschnarcht habe. Hm, ja, …..
Jackie Wilson & LaVern Baker – Think Twice (Aufnahmedatum unbekannt)
Hui, so ein Text hätte damals aber Ärger bereitet, oder? Ist das damals raus gekommen oder in den Archiven verstaubt.
The Mystics – Rockin’ Yodel (Aufnahmedatum unbekannt)
Das versprüht fröhliche Leichtigkeit. Man merkt, dass man ganz unbemerkt ein Grinsen im Gesicht hat und leicht mit den Füßen mitwippt. Jodeln ist ja auch so eine Sache, die immer wieder in skurilen Songs eingebaut wurde und wird. Je nachdem in der Variante urstämmiger Bayer oder abgedrehter Hilbilly.
Troy Hess – Please Don’t Go Topless Mother (zwischen 1955 und 1966)
Hehe, auch lustig. Ich stelle mir so eine Art Hitparadenversion der Amis vor und einen kleinen Jungen, der seinen Song vorträgt und den durchschnittlich sehr prüden Amerikaner (Vor allem zu der Zeit damals) irritiert. Obwohl der Text ja eigentlich harmlos ist.
Franz Dobler – Abgerechnet wird zum Schluss
Franz Dobler – Wir haben manchen Bock geschossen
Das hat etwas. Noch nie habe ich vorher etwas von diesem Interpreten gehört, vielleicht habe ich irgendwann einmal seinen Namen vernommen, aber mehr nicht. Die beiden Stücke klingen wie eine Dichterlesung mit begleitender dezenter Noise Musik im Hintergrund. Und vor allem der Text über das Leben von Hank Williams ist schon klasse. Ich habe mich dabei ertappt, wie ich voller Neugier und mit großem Interesse einfach nur zugehört habe. Nicht dass ich das bei anderen Musikstücken nicht mache, aber dieses Stück nimmt einen besonders gefangen. Obwohl ich die grobe Story schon kannte.
Kraudn Sepp – Brautnacht
Das hier funktioniert bei mir nicht. Ich habe irgendwie keinen Bezug zu der süddeutschen oder auch österreichischen Mundart und daher bleibt viel bei mir außen vor. Eine Art von „Heimat“, die ich nicht in mir habe und somit kommt mir das Stück einfach nur vor wie ein normaler Volksmusiksong, natürlich mit anderem Text und dem vom Interpreten eingeflochtenem Witz, der das jemandem, der sich damit auskennt schon durchaus zu etwas ganz anderem macht.
Hat alles in allem durchaus Spass und Vergnügen bereitet.
Grüße, Bernd
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