Re: musik und ihre wirkung

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kritikersliebling

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Originally posted by otis
ein riff wie das von smoke on the water, das jeden in seinen bann zieht, der sich drauf einlässt, ist nicht automatisch deshalb gut, weil es jeden in seinen bann zieht, der sich drauf einlässt. eine riff, das nur deshalb gemacht ist, um auf den hörer zu wirken, hat für mich etwas gewaltsames. deshalb will ich mich nicht darauf einlassen. viele sounds von pink floyd hören sich für mich so an, wie nur dazu gemacht, um sich selbst zu gefallen und/oder den hörer zu beeindrucken. deshalb lehne ich sie ab (das ist mein filter!)

Das Beispiel ist vielleicht gut gewählt, aber es ist nicht allgemein genug formuliert. Wenn ich mich auf einen Song wie „Das Flummilied“ von Detlef Jöcker (???) einlasse, zieht es mich irgendwann in seinen Bann, weil ich beginne, über den Text nachzudenken. Meine Vorstellungskraft will wissen was passiert.
Lasse ich mich nicht darauf ein, wird es mich nicht berühren. Letztes Opfer war in diesem Zusammenhang vielleicht der TZ-Kuschel-Beitrag von 15 Jugglers, der aufgrund meiner eigenen Blockade völlig an mir vorbei lief – weil ich mich nicht drauf einlassen wollte oder konnte. Ich kenne 15 Jugglers und vielleicht ärgert mich auch nur sein altkluger Musikgeschmack, aber es ist immer eine Reaktion von mir. Da kann ein einzelner Song gar nichts machen.

Und dieses etwas Gewaltsame, was du ansprichst, wird auch in der Harmonielehre erwähnt, hat ein tolles Fremdwort und erklärt dem Leser, dass es die disharmonischen Töne sind, die die Harmonie erst richtig interessant machen (vgl. Blue Note, nicht das Label, sondern den Begriff, die Bluesnote, den siebten Ton.)

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Das fiel mir ein als ich ausstieg.