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Anonym
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lathoDann dürftest Du aber auch nicht Keaton oder (bedingt) Allen nennen.
ich nenne sehr gerne keaton (buster), wenns um jene epoche und die damalige komik geht. klar war keaton in seinen filmen auch stets in erster reihe zu sehen, klaro hat er auch hie und da die zügel komplett in der hand gehabt. bei ihm trifft man aber diesen moralinsauren beigeschmack nicht an. weder in den klamotten der frühen jahre, noch in den ambitionierteren werken des späten stummfilms. die coolness, die lässigkeit, hatte unter ihrer abgezirkelten oberfläche stets sowas wie herz und seele und echte momente. bei chaplin gabs stichwortgeber, pappfiguren, auf dem reissbrett entworfene hampelmänner, leblos und zweidimensional. da, dort, überall. im eigentlichen sinne interessierte ihn die story nur soweit, als dass er sie für sein angeblich unfassbares talent und gespür verwenden musste und daraus dann lahme travestie „zauberte“. echte anteilnahme mit seinen figuren und deren motivationen gabs da nicht, chaplin scheiterte konsequent an viel zu hoch gesetztem, viel zu großen und komplexen (selbstgewählten) themen. wurde er menschlich, wurde es peinlich und kleinkariert. klassisch übers ziel hinausgeschossen.
keaton bspw wusste um seine grenzen, erzielte innerhalb dieses rahmens allerdings gigantische resultate: die schlachtszenen in „the general“ sind eines d.w. griffths ebenbürtig, von den ganzen logistischen und raffinierten meisterleistungen in nahezu all seinen anderen filmen ganz zu schweigen.
aber eigentlich müßig, über chaplin tagelang irgendwelche exegesen oder manifestationen abzupflücken.
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