Re: Der größte Regisseur aller Zeiten

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#1960441  | PERMALINK

mahalia

Registriert seit: 16.10.2005

Beiträge: 58

pinch

was mir persönlich an brian de palmas filmen immer sehr gut gefällt, ist vor allem seine großartige gabe, räume und bewegungen so virtuos und genial zu inszenieren. reines kino, ohne behäbig oder selbstzweckhaft zu wirken.
Nicht „selbstzweckhaft“ zu wirken, gelingt ihm von Mal zu Mal besser. Dabei halte ich fest, dass er auch für mich ein durchaus guter Regisseur sein kann.

pinch

sein hitchcockzitatenschatz wirkte auf mich früher oft etwas allzu offensichtlich und maniriert, wobei das aber mittlerweile als echtes stilmittel in der postmodernen und poststrukturellen kinolandschaft und als eigenständige und legitime handschrift gewertet werden kann, die dann zahlreiche weitere nachfolger zu ähnlichen updates von codes und pastiches, von „vorgegebenen“ formeln anspornte (tarantino, hughes brothers, spike lee… etc pp).
Das klingt, wahrscheinlich weil es das soll, sehr schön, nur ergibt es für meinen minderwertigen Verstand keinen Sinn. Früher war es offensichtlich manieriert, heute ist es das auch noch, nur stört es nicht mehr, weil es mittlerweile zur Gewohnheit wurde…

pinch

ein großer mann, technisch hochbegabt und reich an detailliertem wissen über die filmgeschichte und deren „moderne“ umsetzung.
Ein detailliertes Wissen um die Filmgeschichte macht ihn sicher zu einem interessanten Gesprächspartner, doch lässt sich davon in seinen modernsten Filmen so wenig erkennen, wie von seiner technischen Hochbegabung.

pinch

terry gilliams filme leiden, bei allem respekt vor seinem visuellen gespür (bei „brazil“ sicherlich am eindrucksvollsten), meiner ansicht nach vor allem an einem: totaler leblosigkeit (selbst „fisher king“ macht da keine ausnahme).
Deine Meinung sei dir gegönnt; nachvollziehen kann ich das nicht.

pinch

die figuren dienen ihm viel zu oft nur als spielbälle, als metaphern für abstruse gebilde aus fiktiven kinoträumen. echte leidenschaft funktioniert bei ihm höchstens auf der visuellen ebene (wo bspw de palma immerhin noch echte und tiefe leidenschaft/zuneigung für seine figuren hegt, bspw in „casualties of war“ oder „blow out“ etc pp).
Natürlich werden die Figuren auch zu metaphorischen Spielbällen. Was könnte mir daran missfallen? Es sind oft Gebilde aus fiktiven Kinoträumen, ja, doch auch echte Leidenschaft ist möglich, Leidenschaft die auf allen erfassbaren Ebenen funktioniert! Das gehört zu Gilliams Wesen.

pinch

das alles wirkt bei mr. gilliam oft derart überzeichnet und unglaubwürdig, dass man seine filme höchstens wie fein zubereitetes fastfood goutiert und anschließend überfressen am liebsten kotzen möchte.
Selbst wenn du es als ein ungenügendes Argument abstempeln möchtest: Das ist Geschmackssache. Mir schmeckt dieses Gourmet-Fastfood, dir offenbar nicht.

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"Menschen, an denen nichts auszusetzen ist, haben nur einen, allerdings entscheidenden Fehler: sie sind uninteressant." - Zsa Zsa Gabor