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Ach, und was seh ich gerade – gleich danach um 2:00 Uhr früh bringt die ARD noch „Sweet and Lowdown“ mit Sean Penn, ebenfalls ein Musikfilm, den ich mir schon länger mal anschauen wollte. Nur, wieso kommt das alles so spät nachts? :roll:
Sean Penn verkörperte den Gitarristen Emmett Ray, der zum Alkohol neigt und dessen Stern am Jazzhimmel in den 30er Jahren langsam steigt, um dann endgültig abzustürzen. Mann kann ihn durchaus in sein Herz schließen, wenn sich in Penns entgleitenden Gesichtszügen kurz die Rührung über den Liebesbrief seiner stummen Freundin Hattie spiegelt. Ansonsten soll klar sein: Trotz seiner Griffbrettakrobatik bleibt er ein Bastard. Allens Porträt eines geistlosen Musikgenies wird schnell zur ermüdenden Groteske, besonders wenn er Ray immer wieder besoffen auf Ratten schießen oder Eisenbahnzüge beobachten lässt. Im Gegensatz zu den eleganten Retro-Jazz-Rhytmen auf der Tonspur stottert der Fluss der Geschichte, denn Allen wird selbst zum Talkmaster und läßt andere Jazzkenner öfters mal dazwischen quatschen. Der wippenden Fuß findet hier leider keine entsprechende Reaktion von Herz und Hirn.