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Napoleon Dynamitelebensechte Tristesse und Kommunikationsunfähigkeit
Einen Authentizitätsanspruch sucht man natürlich vergebens, ist der Film doch durchintellektualisiertes Kunstkino in Reinkultur.
Das mit der Kommunikationsunfähigkeit, den Unzulänglichkeiten der Semantik liegt natürlich auf der Hand, ist für mich jedoch nur eine kleinere Stufe auf dem Wege zu Lesarten, die sogar in den Bereich der Neurowissenschaften – wenn man denn möchte – reichen könnten. Wie bereits erwähnt: Dauer/Wechsel, Aufrechterhaltung des biologischen Systems/Großhirnrinde.
Der schöne Warum-muss-sich-alles-immer-ändern-Monolog von Ratte-Polle ist da schon recht interpretationswürdig.
Ist halt ein Film, der spaltet. Die tumultuöse Berlinale-Pressekonferenz damals sprach da schon für sich.
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"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)