Re: The Kinks

#1892105  | PERMALINK

sokrates
Bound By Beauty

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nail75Die Beatles hatten eben für 60er Bands traumhafte Bedingungen, viele andere Bands nicht, schon gar nicht die Kinks auf dem miesen Pye-Label, das überhaupt nicht daran interessiert war, der Band auch nur ordentliche Produktions-Bedingungen zu bieten. Man kommt nicht umhin, der verpassten Gelegenheit nachzutrauern.

Dann wüssten wir jetzt, warum die Platten so klingen, wie sie klingen. Aber woran sollte man eine Bewertung messen, wenn nicht am Ergebnis? „Sorry, wir hätten viel besser gekonnt, wenn unser Label uns mehr Budget spendiert hätte?“, macht es hypothetisch-spekulativ. Du weißt, ich bin stark der Realität verhaftet. „It is, as it is, and it actually sucks pretty bad.“

nail75Der Fehler der Band war es nicht, denn musikalisch ist das ausgezeichnet und kann mit den Beatles locker mithalten (Ich will gar nicht meine Meinung verabsolutieren, dass die Kinks in den Jahren 1967-1970 besser waren als die Beatles) Ray Davies ist kein schlechterer Songwriter als Paul McCartney und John Lennon zusammen. Er konnte vielleicht nicht alles, aber vieles sein: nostalgisch, wütend, spöttisch, humorvoll, verträumt, naiv, verspielt, ironisch. Seine Songs sind vielleicht nicht so universell wie die der Beatles, aber sie haben mehr Tiefe.

Den Songwriter finde ich auch ziemlich kompetent. In summa haben Lennon/McCartney wohl mehr Evergreens zustandegebracht. Die Aufführungspraxis müsste man nochmal separat betrachtet – da klapperte bei den Kinks in der Phase auch einiges. Ich habe aber im Moment keine Lust, mir die Platten anzuhören, weil ich sie nicht besonders mag. Eine Detailbetrachtung müssten wir daher verschieben – vorerst auf unbestimmte Zeit. ;-)

OT: Du hattest in die neue U2 reinhören wollen – neue Eindrücke? (Antworten gern im passenden Thread).

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„Weniger, aber besser.“ D. Rams