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Wie bereits an anderer Stelle geschrieben, gefällt mir SONX auch deutlich schlechter als Aff un zo und auch als Tonfilm. Wie KL bei Erscheinen bereits anmerkte, ist das Fehlen von Jens Streifling und Sheryl ein großer Verlust für die Band. Als ich die Platte beim Erscheinen im Laden anhörte, war es gerade der etwas poppige Einfluss von Streifling (der Aff un zo auszeichnete) aber auch akkustischen Elemente, die auf Tonfilm zutage kamen, was BAP für mich wieder attraktiv machte. Und darauf hin wurde man beim Hören von SONX erstmal plattgerockt – Wham Bam Thank You Man! Die Produktion von Werner Kopal zeigte Muskeln, die Band schrie „Jetzt erst recht!“ und setzte den Kraftakt dieses Album auch ohne Jens und Sheryl anzugehen auch gleich musikalisch um. So heftig hat noch nie ein Bass bei BAP den (Rock-)Sound mitgetragen. Aber BAP sind einfach nicht The Who. Für mich jedenfalls nicht. Das Album klang genau so wie ich BAP halt nicht so gern habe. Ich mag die Folk-Einflüsse, die Mandolinen, die akkustischen Gitarren, den Desire-Einfluss, der WN so gut steht. Dass als erste Akkustik-Nummer dann dieses völlig unerträgliche „Ich wünsch mir, do wöhrs he“ kommt (wahrscheinlich für mich der allerschlimmste BAP-Track aller Zeiten, dagegen lob ich mir „Ich danz mit dir!“) zieht das Album schwer nach unten. Ein großer Fehler auch die Anzahl der Tracks bzw. die Auswahl der Tracks, die auf das Album kamen! Auf der DVD/Doppel-LP sind noch die sehr schönen akkustischen Stücke Wie schön dat wöör und Sulang do spiels enthalten, die dem Album so viel besser zu Gesicht gestanden hätten als Jedenfalls vermess, Ich wünsch mir do wöhrs he, Unger Linde in Berlin, Absolut ziellos, Einfach usssortiert oder auch Et ess vorbei. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mir nach dem ersten Schock beim Probehören dann die DVD gekauft habe, welche plötzlich im Ausverkauf stark reduziert war. Darüber habe ich dann doch noch Frieden mit einigen der Songs geschlossen und auch da hat es noch 2 Jahre gedauert, in denen ich mir die DVD immer mal wieder angestellt habe, bis ich halbwegs Frieden mit dem Album geschlossen habe. Ich sehe die Platte bei ***.
Hier zum Spaß mal eine SONX-Version, der ich glatt **** geben würde:
— Wie, wo und wann?
— Rövver noh Tanger
— Für Maria
— Wann immer du nit wiggerweiß
— Wie schön dat wöhr
— Unger Krahnebäume
— Jedanke em Treibsand
— Ein für allemohle
— Die Welt ess jrausam
— Sulang du spills (in der Version mit Gerd Köster/Frank Hocker)
10 Songs, wie zu den Zeiten als sie ihre besten Alben gemacht haben. Den Rest hätte man auf die DVD oder auf die Singles packen können.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue