Originally posted by Aquarius@7 Mar 2004, 18:21
Ich habe vor etwa 18 Monaten einen neuen CD-Player gekauft, einen Marantz für über 350 Euro. Der sollte einen 10 Jahre alten Technics-Spieler ersetzen, der damals kaum die Hälfte gekostet hatte. Den Technics wollte ich dafür mit zur Arbeit nehmen. Vorher verglich ich beide Player im Blindtest: Beide an Aux-Eingänge des Verstärkers, identische CDs eingelegt, und versucht, mit Kopfhörer die Spieler zu identifizieren bzw. wenigstens Unterschiede auszumachen. Meine Frau schaltete immer wieder die Quellen am Verstärker um, so daß ich nie genau wußte welche Quelle ich gerade hörte. Das Ergebnis war sehr ernüchternd: Ich konnte keine signifikanten Unterschiede hören.Natürlich ist der Marantz viel solider, besser verarbeitet, besser designt etc. (und warum sollten solche Merkmale bei Hifi-Geräten keine Rolle spielen dürfen?) aber an deutlich hörbare Unterschiede zwischen CD-Spielern glaube ich seitdem nicht mehr (läßt man mal absolute Billigteile außen vor).
Wenn dann noch solche Macken dazukommen, daß der teure Marantz z.B. bei CD-Rs immer wieder rumzickt (im Gegensatz z.B. zu dem alten Technics) würde ich in der Preisklasse um 300 Euro heute durchaus ein Allround-Gerät (CD+DVD+SACD) in Betracht ziehen.
Tja….Du hättest vielleicht deine beiden Geräte an eine „High-End-Kette“ anschließen und dort den Blindtest durchführen sollen… ;)
Ich hab mir vor einiger Zeit mal den „Spass“ erlaubt und im Zuge eines CD- / DVD – Player Tests die Redaktion eines sehr verbreiteten Fachblattes per Mail ein wenig „gekitzelt“.
Meine Absicht war, herauszufinden, wie die dortigen „Tester“ eigentlich zu ihrer wunderschönen Prosa kommen….
Ausdrucksformen wie „klingt in den oberen Lagen etwas schlanker“ oder „der Bassbereich wirkt ein wenig rund in den Hüften“ hattens mir doch sehr angetan.
Leider, leider hab ich auf meine Bitte um Erläuterung dieser doch sehr speziellen Sprache keine Antwort erhalten. <_< Mittlerweile haben sich diese Ausdrucksformen allerdings doch etwas "gesetzt"...die Freaks haben wohl gemerkt, daß vieles nicht mehr nachvollziehbar ist....ein bissle schade eigentlich...manche "Stilblüten" waren doch recht amüsant. Ich meine, wir Menschen haben nicht die Fähigkeit, wie Fledermäuse zu hören, aber es soll immerhin etliche Leute geben, die ein wirklich sehr, sehr sensibles (und vor allem musikalisch geschultes) Hörorgan besitzen. Und vielleicht sitzt ja auch der eine oder andere Mensch mit diesen Fähigkeiten in den Testredaktionen der Fachblätter. Wenn man aber davon ausgeht, daß die absolut überwiegende Mehrzahl der entsprechenden Klientel bzw. Zielgruppe (nämlich die vielen Hunderttausend Käufer von HiFi - Geräten) diese Fähigkeiten längst nicht in dem Maße besitzen, erscheint mir das Ganze doch ein wenig zu viel des Guten. Zumindest bei Geräten, die im "bezahlbaren" Bereich liegen.....
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