Re: Siouxsie & The Banshees

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bender-rodriguez

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kramer@ Bender:

Was macht Join Hands für Dich so herausragend? Bis auf Placebo Effect, Icon und Playground Twist halte ich die Songs für solide aber nicht gerade herausragend und mit einem deutlichen Hang zum Leerlauf, der zum Teil auch auf Tinderbox (dem letzten ordentlichen Banshees-Album) regiert.

In der Tat benennst Du mit diesen drei Songs einige der grossartigsten Songs der Banshees. Tatsächlich würde ich diese Songs in einer Siouxsie-Top 10 aufführen. Was mich an „Join Hands“ besonders fasziniert, ist das ungeheuer dicht, kalt und beklemmend zu nennende Früh-„Gothfeeling“, das dieses Album ausstrahlt. Nicht umsonst wurde „Join Hands“ von einigen Kritikern tatsächlich als das erste „Goth“-Album im eigentlichen Sinne des Genres angesehen. Und dieser Atmosphäre/Thematik wird „Join Hands“ auch vollkommen gerecht. Mit „Poppy Day“ gelingt ein perfekter Einstieg in die Materie. „Icon“ steigert sich wegen seines beschwörenden Refrains („Icons – feed the fires, Icons – falling from the spires“) zu einer wahren Hymne – das Highlight des Albums. „Mother/Oh mein Papa“ gerät zu einer Steilvorlage für den später ab und an kabaretthaft auftretenden US-Goth/Deathrock, Marke Christian Death. Perfekter Abschluss ist das manische „The Lords Prayer“ (auf dessen offizielle VÖ wartete man damals doch als Siouxsie-Fan verzweifelt), keine Sekunde zu lang geraten. John McKays schneidendes Gitarrenspiel gab dem Album den letzten Schliff. Kurz, ein prägendes, stilbildendes Album, das für sein strenges Coverartwork nochmals Bonuspunkte verdient hat.

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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad