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Höre grad das Lester Young Mosaic Set, mit dem der Pöstler mich heute noch vor 8 aus meiner Lethargie gerissen hat. Sehr schön! Die Aufnahmen stammen aus den Jahren 1936-40 und umfassen alle Columbia, OKeh und Vocalion Stücke, auf denen Young als Solist zu hören ist.
Die meisten Stücke stammen von Basie big band session, zum Auftakt gibt’s die grandiose Jones-Smith Inc Session vom November 1936, eine der schönsten Swing Small Group Sessions überhaupt, mit Carl „Tatti“ Smith (t), Pres (ts), Basie (p), Walter Page (b), Jo Jones (d), sowie auf zwei Stücken Jimmy Rushing (voc). Dann springt das Set in den Februar 1939 (dazwischen lagen die Decca Sessions), erneut mit einer Small Group, Basie’s Bad Boys (mit Basie teilweise äusserst schwerfällig an der Orgel), und vom September 1939 gibt’s dann auch die Kansas City Seven (mit Buck Clayton, Dickie Wells, Green, Page, Jones), auf der vierten und letzten CD findet sich dann auch noch die Session mit dem (ebenfalls äusserst schwerfälligen) Organisten Glenn Hardman, die nur wegen Pres überhaupt geniessbar ist, sowie die grandiose Benny Goodman Session vom Oktober 1940 mit Clayton, Young, Basie, Charlie Christian, Green, Page und Jones.
Dazwischen findet man alle Big Band Stücke von 39/40, auf denen Young solistisch zu hören ist. Leider gab’s ja zum Basie Centennial (das zugleich auch das 20. Todesjahr war, er lebte 1904-1984) keine grosse Sammlung seiner ganzen Columbia/OKeh/Vocalion Sessions, aber die Musik auf diesem Mosaic Set gehört zweifellos zum besten, was es von Basie gibt!
Überdies sei aber auch das Complete Decca Recordings 3CD set wärmstens empfohlen – dort kriegt man die ersten Basie Big Band Sessions zu hören, anfangs auch noch mit Youngs Freund und Antipoden Herschel Evans.
Eine andere Auswahl aus den Columbia-Sessions hat Sony 2004 (zum Centennial) veröffentlicht, America’s #1 Band. Auch dieses Set ist wärmstens zu empfehlen, es überschneidet sich allerdings ein wenig mit dem Mosaic Lester Young Set (v.a. was die Small Group Sessions betrifft), was mich wenig stört, da es überdies die kompletten 1950/51 Small Group Sessions enthält, die u.a. mit Clark Terry, Buddy De Franco, Wardell Gray und Charlie Rouse entstanden in den zwei Jahren, während denen Basie keine Big Band leitete. (Die gab’s auch bei Ocium auf einer separaten CD, sowie bei Saga Jazz mit Verve Small Group Sessions – hab nicht überprüft, was diese beiden CDs sonst noch enthalten, die Saga hatte ich mal aber da ich alles sonstwo schon hatte gab ich sie weg. Als Ergänzung dazu muss man noch die Radio & Film Sessions haben, die auf einer Billig-CD von Saga Jazz herauskamen.)
Das America’s Band #1 Set ist überdies v.a. wegen der vierten CD zu empfehlen – es unterteilt sich in etwa so: CD1: 30/40s Small Groups, CD1/2: 40s Big Band, CD3: 51/52 Small Groups, CD4: live sessions. Auf der vierten CD gibt’s einige Raritäten (Billie Holiday taucht auch mal noch auf), v.a. eine lange live Session der Basie Big Band mit Pres in allerbester Form. Wie er über die Band schwebt, mit seinem anscheinend so kleinen, dünnen Sound sich erhebt und über alle anderen hinweg… diese Projektionskraft ist unglaublich, und die Freude, die sein Spiel ausdrückt, mich reisst das jedesmal wieder von neuem mit!
Und als kleine persönliche Extravaganz sei der Link zu einem Blog von yours truly erlaubt – geplant war eigentlich 2004 eine Website, aber uns wuchs die Arbeit gründlich über den Kopf. Ganz auf Eis ist das Projekt noch nicht, aber momentan gibt’s davon nur, was ich hier zusammengestellt habe (und schon seit Urzeiten nicht mehr ergänzt habe):
Count Basie Corner
Sehr zum empfehlen ist auch diese Website hier, die zum Centennial erstellt wurde:
One More Once – A Centennial Celebration of the Life and Music of Count Basie
Über die Basie New Testament Band äussere ich mich gerne später auch mal, aber das gehört dann in einen separaten Post, ist ja auch musikalisch ziemlich anders geartet!
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