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Dennis BlandfordDas ist kein Trotz mehr, das ist eine krasse Fehleinschätzung des Protagonisten selbst, die ihresgleichen sucht.
Ach was, da wird es eher schwierig, Gegenbeispiele von Künstlern zu nennen, die ihr am höchsten geschätztes Werk auch selbst am besten finden. Meistens ist es doch so, dass Jugendwerke gerade nicht geschätzt werden, weil man sich zu sehr weiterentwickelt und die Fehler im Rückblick nicht umso mehr wahrnimmt. Dazu kommt natürlich auch noch, dass man die Aufmerksamkeit auf das verkannte Spätwerk richten will. Und dann ist „stolz auf etwas sein“ ja auch nicht gleichbedeutend mit „die besten“ oder ähnliches. So kommen dann Aussagen zustande wie: „Ach, damals waren wir so jung, wussten nicht, was wir taten, das Studio war schlecht, wir waren naiv, ich hatte mich von meiner Freundin getrennt, wir waren nur auf Droge/besoffen…“ usw. Das sollte man nicht so ernst nehmen. Ich finde toll, dass er „Strangeways“ in der List hat und „Louder“ und „Your Arsenal“ und „Quarry“, die letzten beiden sind ja auch objektiv und letztinstanzlich seine besten Soloplatten.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.