Im Jahr I nach dem für ihn so grausamen Urteil im Fall Joyce erschien der damals 38-jährige wieder auf der Bildfläche, gereift u. doch voller Unsicherheit über seinen Stellenwert in der Musiklandschaft der ausklingenden Neunziger.
Morrissey war in 1997 viel besser als in der Retrospektive immer gehänselt wird.
Arne Wilander lag mit seiner RS-Bewertung im Sommer 1997 goldrichtig. Die Produktion von Steve Lillywhite steht dem M aus Manchester viel besser zur Gesicht als Jerry Finns staubtrockener Mix u. auch Tony Viscontis Klangmatsch.
Mittlerweile sind viele Fans, darunter auch ich, der Meinung, dass seine letzten beiden Neunziger-Alben besser seien als sein hoch gelobtes Comeback mit „Quarry“ u. „ROTT“. Aus dem veröffentlichten Material, sind aus heutiger Sicht kaum schwache Songs zu nennen, vielleicht höchstens weniger superbe Singalongs wie „Wilde to receive“, He cried“ und „Papa Jack“. Alle B-Seiten der Singles sind Killer u. hätten fast ein eigenständiges Album abgeben können (haben sie ja auch mit dem sehr schönen Japan Import „Lost Tracks“). Die noch unveröffentlichten Sessionstracks „Kitt“ u. „I know who I love“ werden hoffentlich noch zu Lebzeiten des Meisters veröffentlicht u. versprechen größte Freude. Es ist wirklich bedauerlich, dass MOZ bei seiner ROTT Tour, trotz absolut tollen Performances, weitgehend auf das ungeliebte Album verzichtet hat, auf dessen Cover er aussähe wie Tony Blair, wie er selbst einmal bemerkte.
Eure Meinung zu Morrissey u. Maladjusted 1997 würde mich interessieren.
Zur Einstimmung gibt’s auf youtube.com schöne Mitschnitte von TV-Auftritten 1997.
MOZ wie immer stilvoll, mit kürzeren Haaren u. sehr geschmackvollem Retro-Outfit + die alte Gang um BOZ und Alain noch halbwegs vollzählig:
z.B.
http://www.youtube.com/watch?v=qILoz-WCAp8
Keiner rudert so schön mit den Armen wie Morrissey
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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."