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Die neueste Morrissey-Single „I just want to see the boy happy“, die beim Händler eures Vertrauens vielleicht schon als UK-Import zu haben ist beinhaltet dieses Mal mit „Sweetie Pie“ eine Morrissey/Farrell Komposition aus den ROTT Sessions vom letzten Jahr. Von Produzent Tony Visconti als „lush ballad that developed into something completly different“ beschrieben, ist es m.E. eine der stärksten ROTT B-Seiten bisher. Musikalisch und auch textlich an die „Vauxhall- u. auch Boxers/Sunny Phase“ anknüpfend gelingt MOZ ein extrem atmosphärischer Track, der im Vergleich zum ROTT-Albummaterial (im Gegenteil) keineswegs abfällt. Der Song erinnert vom Tempo, Grundstimmung und Aufnahmetechnik her an das Moonriver-Cover sowie an die TMYIMTCIG B-Seite „I’d love to“ aus dem Jahr 1994. Fans von Boorer/Whyte (o.k. u. auch Tobias, knirsch) kommen nicht ganz auf ihre Kosten, da außer seltsamen Loops , Keyborads u. verzerrten Hintergrundstimmen keine Gitarren (Maximal Feedback) zu hören sind, dafür aber Liebhaber von Steve Lillywhites damaligen Produktionen. Stimmlich nähert sich Morrissey immer mehr seinen großen Idolen Klaus Nomi u. Jobriath, in dem er abermals den bei seinen Fans u. Kritikern gleichermaßen umstrittenen Falsettgesang riskiert, dieses Mal unterstützt von Kristeen Young, die bekanntlich auch bei den Dezemberkonzerten in Deutschland seine Supporterin sein wird.
Alles in allem kein konventioneller Pop-Song sondern großes Musikkino von Morrissey, der textmäßig mal wieder die unglückliche Liebe im Visier hat u. mit „Sweetie-Pie I’am ending my life…“ die Fans in Sachen „Größe“ nicht enttäuscht. Die Single kommt in fast allen erdenklichen Formaten, mit diversen Live-B-Seiten aus den 2002er Konzerten.
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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."