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@talking head
Prefab Sprout sind wie man so sagt weitgehend an mir vorbeigegangen. Ich glaube nicht mal, dass ich sie nicht mag. Sie sind mir einfach nicht wichtig genug, um mich näher mit ihnen zu beschäftigen.
Paul Roland dagegen habe ich sehr früh kennengelernt (später sogar persönlich anlässlich eines Interviews für den SF-Beat). Er ist ein englischer Singer/Songwriter, der in seinen Songs Gothic Stories im eigentlichen Sinn erzählt. Also Geschichten über Okkultisten, Alchemie, Geister, aber auch über vermeintlich historische Ereignisse und Orte, über allerlei Exotisches. Seine Anregungen bezieht er dabei aus der traditionellen britischen Gothic Literatur des 19. Jahrhunderts. Musikalisch hat er nichts mit Gothic Rock zu tun, jedenfalls nicht in seiner besten Zeit in den Achtziger Jahren. Eher schon mit britischen Folkrock, aber auch mit psychedelischem Pop und ganz entfernt mit New Romantic. Sein Songwriting hat ebenso wie seine Stimme einen hohen Wiedererkennungswert.
Seine besten Platten erschienen wie gesagt in den Achtzigern, und sie klingen dankenswerter Weise gar nicht nach dem typischen Mainstream Sound dieses Jahrzehnts. Roland war vor allem auf dem Kontinent (in Deutschland, Frankreich, Italien, Griechenland) erfolgreich bis in die frühen Neunziger. Anfang der Neunziger versuchte er rockiger zu werden, was ich persönlich nicht so mag. Nicht weil ich was gegen Rock habe, aber bei ihm klingt dieser Rock zu synthetisch, was daran liegt, dass er synthetisch erzeugt wird.
Er macht immer noch gelegentlich neue Platten. Allerdings kopiert er sich inzwischen nur noch selbst und ist mehr oder weniger zum Klischee erstarrt. Auch seine Vorliebe für digitale Sounds trägt dazu bei, dass seine letzten Platten alle recht gleichförmig und leblos klingen.
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