Re: Visions

#1820193  | PERMALINK

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The Horst of all Horsts

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Mir sind noch zwei Punkte ganz sauer aufgestoßen:

„Diese Haltung kann man nur verstehen, wenn man zwei Aspekte berücksichtigt. Zum einen ist rechtsnationales oder rechtsextremistisches Gedankengut im österreichisch-südtiroler Sprachraum weitaus akzeptierter als in Deutschland.“

Das ist nicht Dein Ernst? Woher beziehst Du Dein Wissen?
Bevor man mit dem Finger auf Österreich zeigt, sollte sich an Hoyerswerda erinnern, an die Republikaner, an die DVU, an die NPD, an die NSU …

„Anders als hierzulande blieb die Auseinandersetzung mit den von Deutschen (und Österreichern!) im Zweiten Weltkrieg begangenen Verbrechen in Österreich immer oberflächlich und machte bald einer bequemen Opferrolle Platz. Die heutigen Wahlerfolge offen rassistischer und antisemitischer Parteien wie der FPÖ künden davon.“

Die Aufarbeitung der Täterrolle hat in Österreich in der Tat nicht stattgefunden, man fühlte und fühlt sich immer noch als erstes Opfer von Nazi-Deutschland. Das ist aber kein Alleinstellungsmerkmal Österreichs. Vichy war ja auch nicht Frankreich, sondern Nordandorra oder so ähnlich.
Und die Erfolge der FPÖ haben aber nicht unmittelbar etwas damit zu tun. Hauptsächlicher Grund war die jahrzehntelange Vetternwirtschaft der beiden großen Volksparteien, vor allem natürlich der SPÖ. Und irgendwann kam dann eine „Lichtgestalt“, die den braunen Bodensatz, die Unzufriedenen, die Benachteiligten einsammelte und ihnen die Schuldigen präsentierte: die Großkopfeten in Wien, die Juden, die „Dschuschn“.
In Deutschland unvorstellbar, da wir ja unsere Vergangenheit so gut aufgearbeitet haben?

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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?