Re: Beste Alben des Jahres 1980

#1805967  | PERMALINK

irrlicht
Nihil

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Onkel Tom“Unknown Pleasures“ gefällt mir da eindeutig besser.

„Eindeutig“ wohl eher nicht, aber ich habe dem Vorgänger auch immer den Vorzug gegeben. Mag „Closer“, speziell zum Ende hin, noch mehr bis ins Mark gehen und die Verzweiflung des Ian Curtis durchleuchten, in letzter Konseqenz besteht es aus zwei recht eigenständigen Hälften, während „Unknown pleasures“ eine absolute Einheit bildet.

Das sind allerdings kleinere Schönheitsfehler, beide zählen für mich zum Besten, was man auf Albumlänge geboten bekommt (auch wenn sie beide nicht gänzlich perfekt sind). Gewissermaßen bin ich aber dennoch erstaunt, dass Du „Closer“ nicht den Vorzug gibst – „Isolation“, „Twenty-four hours“, „A means to an end“, „Decades“?! Davon ab, wie sehr ich sie schätze, sind das doch durch die Bank kompakte, schlüssige Songs, die vergleichsweise leicht ins Ohr gehen, durchaus eingängige Melodien aufweisen (wenn „Isolation“ „She’s lost control“ in dieser Hinsicht nicht gar direkt ablzulösen vermag), selbst abseits der Texte ergreifend sind, sich irgendwann als unverzichtbar heraustellen? ;-)

P.S. Kalt? Ja und nein. Natürlich zeigt Joy Division Musik von ihrer tristen und in dieser Hinsicht wohl auch kalten Seite, wo soviel Emotion innewohnt kann aber „kalt“ als Beschreibung nur verfälschen. Siehe auch Portishead.

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Hold on Magnolia to that great highway moon