Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › Die besten Alben › Jahrgangsbeste: Die Top-Alben der vergangenen Jahre › Beste Alben des Jahres 1975 › Re: Beste Alben des Jahres 1975
pinchSelbstverständlich ist das wertend gemeint. Allerdings in Bezug auf meine subjektive Wahrnehmung der Liste vom Doc in ihrer Gesamtheit und nicht unbedingt auf einzelne vermeintlich bessere, gute oder schlechte Alben per se bezogen. Klar sind darin Platten vertreten, deren Genuss für mich die reinste Wasserfolter wäre. Aber darum gings mir, wie gesagt, nicht. Schon gar nicht um irgendeine „Vernunft, die ins Volk geprügelt“ werden muss. Derartige Missionierungen verursachen bei mir nämlich stets das große Erbrechen. Ich hätte es lediglich interessant gefunden, inwiefern der Doktor im Bezug auf Rezeption, mehr noch: auf unmittelbare Sinnensfreuden beim Genuss seiner liebsten Platten reagiert, die solch unterschiedlichen Alben wie jene von Styx und Bob Dylan, Wakeman und Smith, Queen und Neil Young, Hackett und Joan Baez usw. innewohnen und die da unisono in schönster Eintracht nebeneinander parken. Jede davon strahlt doch eine ganz eigene, besondere Aura aus, setzt Vorlieben frei, trägt Gefühle nach außen, aber viele davon legen sich meiner Meinung wiederum eben auch sehr deutlich quer zu einigen anderen genannten Alben.
Ich (also Ich, Moi, Me, Icke) finde es bspw. nachgerade ungeheuer schwer nachvollziehbar, wie man ein intimes, melancholisches und berührendes Album wie „Blood on the Tracks“ (nur ein Beispiel, jeder darf das Album gerne total beschissen oder total super finden) genau in der gleichen Abhandlung goutieren kann, wie ein völlig andersartig gelagertes, vollkommen anders geschnittenes und gänzlich anders empfunden werden wollendes Album wie z.B. das von Meister Wakeman. Die beiden Platten stehen da irgendwie so nebeneinander wie Schampus und Cheeseburger, oder? Okay, gut möglich, dass mir da eine gewisse formale Distanz zur Kunst und deren Ausdruck fehlt, aber so ein klitzekleines bisschen turbulent und willenlos ist das mitunter schon geraten, was Dr.Music da zusammengetragen hat. Daher meine Nachfrage. Der Doc muss sich natürlich nicht erklären, wenn er keinen Bock dazu hat. Aber das ist hier kein luftleerer Raum, da sollten diverse Interessensbekundungen doch durchaus gestattet sein.
Wo liegt der Unterschied zwischen Styx/Bob Dylan und Chic/Bach?
Denn:
pinchWichtig sind Haltung, Überzeugung, Feuer und Esprit, wie bei jeder Form von Kunst.
Deshalb ist die Liste vom Doc für mich zwar eine, mit der ich rein gar nichts anfangen kann, aber eben nicht turbulent und willenlos, sondern schlicht subjektiv. Ich packe auch Willie Colòn neben Morton Feldman (für einige bestimmt auch Schampus und Cheeseburger) und beide neben das obige Paar.
Ich bin musikalisch sicherlich näher bei Dir, als beim Doc und fand nur die Art der Nachfrage etwas abwertend, ob er darauf antwortet ist natürlich etwas anderes…
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