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Onkel TomNix davon ist für mich nachvollziehbar aber muss ja auch nicht unbedingt so sein. „Kraut und Rüben“ ist allerdings ausgemachter Unsinn. Vieles klang damals viel organischer und harmonischer als die von dir so geliebten heutigen „modernen“ Produktionen.
Warum hat ein Orchester einen Dirigenten? Warum hat Glen Miller solang gefummelt, bis die Besetzung seiner Bläser seinen typsichen Sound ergab? Zusammenspiel und Arrangement sind zentrale Punkte des Musikmachens, und es braucht Erfahrung und einen Sinn dafür, um als Ensemble (= dt: gemeinsam) zu klingen. Das war eben in den frühen Siebziger nicht bei allen so ausgeprägt. Vor allem die Bassisten haben oft halbe Soli gespielt, und damit tierisch Unruhe reingebracht, wie ich gerade feststelle, als ich Van Morrisons Live-Album höre. Ist ja nicht schlimm, wenn Du das nicht hörst, oder es Dich nicht stört, es kann ja trotzdem stimmen.
Moderne Produktionen sind da viel mehr auf den Punkt produziert, leiden aber an einem anderen Nachteil: Zu hoher Kompression. Tja, man kann nicht alles haben.
Allgemein gesagt würde ich als Erklärung für unsere Meinungsverschiedenheit sehen, dass ihr (also neben Dir Pipe und Doc) etwas älter seid und die Musik damals in der ersten Sozialisationsphase mit der Muttermilch aufgesogen habt. Ich bin ein paar Jahre jünger und habe vor allem die frühen Siebziger erst viel später erschlossen. Da konnte ich dann schon mit mehr Distanz draufblicken und die Schwächen stärker erkennen.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams