Re: Beste Alben des Jahres 1969

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irrlicht
Nihil

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bomberalfiDem kann ich nicht zustimmen. Wenn auch kein Meisterstück so höre ich die Totalausfälle bei Produktionen wie „Saw Delight“ und „Out Of Reach“. „Landed“ und „Flow Motion“ halte ich im CAN Universum ebenfalls für nicht komplett gelungen, da hier untypisch ordnend produziert und selbstreflektiert wurde. Highlights gibt es allerdings auch auf diesen beiden Platten.

Nun, „Out of reach“ und „Flow motion“ kenne ich immernoch nicht vollständig (eben nur die entspr. Edits von den „Cannibalism“ Ausgaben), war bislang allerdings auch nicht überschwänglich angetan. „Saw delight“ hat über die Jahre bei mir doch stark verloren, verortete ich vor langer Zeit sogar mal auf den Spitzenplätzen. Dennoch: „Call me“ ist ein toller Titel, sehr gediegen und fließend, in feiner Struktur verpackt und als Song durchaus packend. „Animal waves“ ist schließlich einer meiner absoluten Lieblingstitel, sogar über den Can-Katalog hinaus. Ein sehr lebhaftes Gewirr, aus dem ständig Neuland aus ungewohnten Tönen hallt – ein regelrechter Trip, der mich immer wieder fasziniert. Faszinieren tut mich – im Gegensatz zu vielen Can-Fans – übrigens auch ihr siebtes Studioalben, „Landed“, das ich für mehr als unterschätzt halte. „Half past one“, „Hunters und collectors“, sind sehr stilsichere, coole Nummern, gerade bei letzterem kann ich mich immernoch für die schrägen Soundspielereien Czukays begeistern. Und „Unfinished“ ist bei mir ähnlich positioniert wie der Longtrack von „Saw delight“.

„Rite time“ ist hingegen ein über weite Strecke ideenarmes und regelrecht dröges, ausgelaugtes Werk. Die eine oder andere hörenswerte Idee lässt sich durchaus finden, „Like a new child“ ist mit seiner schönen Atmsophäre sogar ein kleines Highlight, aber alles in allem hätte es diesen Abschluss nicht gebraucht. So bleibt eben ein leicht faderBeigeschmack.

jimmydeanist auch meine sicht: „mary“ käme sicher unter die top50-tracks des jahres, „yoo do right“ ist auch nicht schlecht, die beiden anderen tracks finde ich aber nicht so gelungen… zu einem fast perfekten album wie „tago mago“ oder „ege bamyasi“ fehlt da doch noch einiges

Absolut. Allerdings ist es auch so, dass die Band ab „Soundtracks“ nicht nur ihr Songwriting verbesserte (soweit man auch immer von Songs sprechen kann, bin da manchmal unschlüssig), sondern auch ihr Spektrum radikal erweiterte. „Tago Mago“ ist an furioser Experimentierfreude sicher der Magnum Opus, auch wenn mir „Ege bamyasi“ und „Soon over Babaluma“ immer näher standen. Da hat es das eher „schlichte“, im Sinne von komprimierte, „Monster movie“ natürlich ungleich schwerer.

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Hold on Magnolia to that great highway moon