Re: Definition: Print-Pop

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dominick-birdsey
Birdcore

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Vorweg: mir hat „Soloalbum“ gut gefallen und ich habe im Studium einige literarische Werke durchnehmen müssen, die ach so toll gewesen sei sollen, aber unlesbar. Nun:
Pop ist es deshalb, weil Stuckrad-Barre das, was er geschrieben hat, gut vortragen kann. Nur ist das, was er geschrieben hat seicht und trivial. Wenn du Literatur rein begrifflich nimmst und alle mündlich und schriftlich überlieferten dichterischen und nicht-dichterischen Werke subsumieren willst, bitte.
Als Literaturwissenschaftler habe ich gelernt Texte zu analysieren, versuche ich Methoden und Theorien an Texte anzulegen, herauszufinden wie Sprache und Motive dargestellt sind usw. Das im Einzelnen hier darzulegen, ist mir zu müßig. Stuckrad-Barre ist unterhaltend, seine Texte handwerklich trivial und wenn du eine Schublade brauchst, bitte: Trivialliteratur. (Die Charaktere haben keine Tiefe, keine Fallhöhe; die Erzählperspektive ist simpel und ungebrochen, die Sprache ist salopp; interessant aber die Intertextualität in Soloalbum zu „Oasis“-Texten, das ist in der Tat ein eventuell untersuchenswertes Stilmittel – wobei ich nicht weiß, was du mit „von der Zeit bestimmten Stilmittel“ meinst).
„Remix“ habe ich versucht zu lesen, habe es aber nicht geschafft, zu bemüht versucht, auch auf sprachlicher Ebene, witzig und originär zu sein. Max-Goldt-epigonal.

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