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clasjazTanner? Ich wünschte, ich kennte zehntausend Filme mehr von ihm, auch wenn er ein Ekstatiker des Geschichtenerzählens ist. Leider habe ich außer den Jonas-Filmen und dem Diary nichts weiter sehen können.
Tanner! Jawoll, Tanner! Der urbanste, modernste, witzigste aller Schweizer Filmregisseure? Wohl schon! Höchst empfohlen sei v.a. „La salamandre“, aber auch „Le retour de l’Afrique“ (über ein paar, das alle Möbel verkauft, die Wohnung aufgibt, nach Algerien auswandern will, Abschiedsparty feiert… und dann in einer Neubauwohnung im Beton-Vorort landet… „Afrika“ eben :lol: )
clasjazResnais: Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie sich Godards Freundschaft zur Duras mit »Hiroshima mon amour« verträgt – aber sie werden schon wissen, was sie tun. Smoking/No Smoking müsste ich mir wieder ansehen, stimmt, das war Theater auf der Leinwand. Ein Experiment wahrscheinlich, da geht die Azéma hin und nimmt eine Zigarette vom Tisch und dann passiert etwas, und dann geht sie nach zwei Stunden hin und nimmt die Zigarette nicht, und dann passiert etwas anderes. Na gut. »Nuit et Brouillard« aber, bon oder vielmehr gar nicht bon, denn da sind schreckliche Bilder mit Musik von Eisler.
„Nuit et brouillard“ ist (neben „Shoah“) wohl der beste KZ-Film… die Leere, das war’s gerade, was mich in Birkenau (weniger im Arbeitslager Auschwitz) so betroffen gemacht hat. Die Abwesenheit von Bildern, die einen auf das eigene Wissen zurückfallen lässt… unheimlich viel stärker als all der Betroffenheitskitsch (von „Schindler’s List“ bis zur Israelischen Multimedia-Show in Auschwitz).
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