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Anonym
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tolomoquinkolomDer “1000sassa Godard” kam eigentlich von gypsy (#180). Ich kann aber mit dieser Umschreibung auch leben.
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Godard und Rohmer sind meiner Meinung nach Thesenregisseure. Hier sehe ich die Gemeinsamkeit.
Bei der Cahiers du Cinéma Geschichte fehlt mir Chabrol. Was meinst Du mit “sie haben sich … entfernt”?
Habe ich also durcheinander gebracht, den Tausendsassa, tut mir leid.
Zwar kann ich mir etwas unter „Thesenregisseur“ vorstellen, aber nicht genug, um darunter Rohmer zu sortieren. Vielleicht fehlt mir auch der Überblick über Rohmer; jedenfalls kann ich z.B. in den Jahreszeiten- oder Sprichwörterzyklen als einzige „These“ eben das Programm dieser Filme entdecken. Also so gesagt: Ich verstehe noch nicht, dass diese Gemeinsamkeit – wenn Du die überhaupt meintest – eine echte Gemeinsamkeit ist; da kommen mir die handgreiflichen Unterschiede in den Bildern zu kurz.
Das waren nur hingeworfene Namen zu den Cahiers, sicher fehlt da Chabrol, und wohl auch Doniol-Valcroze. Und mit der Entfernung meinte ich nichts weiter, dass sie trotz des gemeinsamen bilderstürmerischen Anfangs sehr verschieden weiter gemacht haben – „am verschiedensten“ JLG, wohl deshalb, weil er die Form des Kinos (ob man dem folgen will oder nicht) am entschiedensten (ich meine jetzt nur im Vergleich zu den paar Genannten) reflektiert hat; auch dadurch, dass er sie in alle möglichen Bezüge stellt (Literatur, Musik, Arbeitsbedingungen überhaupt und was nicht alles). Chabrol z. B. – klar, der Angriff auf die Bourgeoisie, aber die Filme reizen mich inzwischen nicht sehr viel mehr als irgendein Fernsehfilm, also kaum.
gypsy tail wind
… aber genau dieses, sein Können, übertrifft meiner Meinung nach fast alle anderen unter der Sonne. Was immer ihm nötig oder angebracht schien, er konnte es umsetzen und durchziehen, dafür bewundere ich ihn, das wollte ich eigentlich mit diesem ungelenken Attribut beschreiben.
Weil ich ja gerade manchmal in dieser „Einführung in die wahre Geschichte des Kinos“ herumblättere: Da geht es auch darum, dass man mit dem „schlichten“ (Godard) Freiheitsverständnis, d.h. „Man macht, was man will.“ nicht weiterkommt. Dagegen hält als Maxime für die Produktion seiner Filme: „Man muss wollen, was man kann.“ Also eine Idee mit den vorhandenen Mitteln umsetzen, auch wenn andere Mittel (das können das Geld, die vorhandenen Schauspieler usw. sein) wünschenswerter wären. Also, ich finde, das illustriert den „Tausendsassa“ ganz gut.
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