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Ich möchte mal kurz einen Nebenschauplatz eröffnen. Godard scheint mir in vielen seiner Filme auch oft die menschliche Kommunikation, bzw. ihre Codierung und Decodierung des Sprechers und Rezipienten zu thematisieren. Das fängt bei Außer Atem aufgrund der unterschiedlichen Muttersprachen der Protagonisten noch recht harmlos an („Was ist das… zum kotzen?), steigert sich hin zu Alphaville, wo der poetische Aspekt der Sprache aufgrund des totalitären und computergesteurten Staates komplett verloren geht. Jedenfalls kommt es auch hier zwischen den Protagonisten immer wieder zu Verständnisschwierigkeiten und endet – wenn ich das richtig in Erinnerung habe – in der langsamen Wiedererlangung der emotionalen Sprache bei der Protagonistin.
Auch bei Die Verachtung (der ja hier im Thread besonders thematisiert wird) halte ich das nicht für unwichtig. Auch wenn es sich um so ein scheinbar banales Thema wie Liebe/Beziehung dreht. Besonders auffalend in den Szenen, in denen Camille versucht ihren Partner klar zu machen, dass sie ihn nicht mehr liebt und dieser das zunächst nicht versteht oder wahrhaben will. Was schließlich in dem radikalen wie beinahe absurden Umkehrschluss endet: „Ich liebe dich nicht…. also verachte ich dich.“
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