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ok, noch eine band, die kaum einer kennen duerfte:
SHEARWATER
ich habe nur eine einzige deutschsprachige plattenbesprechung finden koennen, die meiner meinung nach die musik gut beschreibt:
„Hier haben wir wieder ein ganz feines kleines Album von einer obskuren US-Indieband, das garantiert keine große Presse bekommt, sondern allenfalls bei kundigen Spezialisten lobende Erwähnung finden wird – zu verschroben und versponnen, aber dennoch wunderschön ist die Musik von SHEARWATER. Das verantwortliche New Yorker Label Misra beheimatet so einzigartige Künstler wie JENNY TOOMEY (deren neues Album wir dann nächste Woche vorstellen), oder kümmert sich in den Staaten um den verehrten Norweger ST.THOMAS.
Diese Namen nur als grobe Wegweiser, wohin die Reise mit SHEARWTER aus Austin, Texas geht. Die Band besteht mittlerweile aus vier MusikerInnen, alle Multiinstrumentalisten, wobei sich WILL ROBINSON SHEFF und JONATHAN MEIBURG kompositorisch und gesanglich als die zentralen Akteure erweisen. Aber wie klingt nun das zweite Band-Album „EVERYBODY MAKES MISTAKES“? Die vom Vertrieb ins Gespräch gebrachten Ewigkeitsplatten wie VAN MORRISONs „ASTRAL WEEKS“ und „NICOs „CHELSEA GIRLS“ halte ich für zu hoch gegriffen, und auch die inflationären NICK DRAKE-Namedroppings helfen hier nicht weiter.
Auf jeden Fall spielt die Band überwiegend sehr ruhig und zurückhaltend, man liebt offensichtlich dezente kammermusikalische Inszenierungen mit Streichern, Akkordeon, Lap Steel-Gitarre und Glockenspiel, aber auch Pump Organ und ein schöner Upright Bass sind auf „EVERYBODY MAKES MISTAKES“ zu hören. Die beiden Sänger erinnern mich einerseits an WILL OLDHAM (PALACE BROTHERS), andererseits an MARK HOLLIS (TALK TALK), die Musik ist merkwürdig versponnen und diffus, da klare Melodien oder gar Hooklines zunächst nur selten auszumachen sind.
Im eher kargen Klangbild von SHEARWATER kommen einzelne Instrumente, Ideen und Sounddetails dafür umso klarer zur Geltung, wie auch die Singstimmen in ihrer brüchigen Nähe sehr intensiv wirken. Bei mehrfachem Hören treten die einzelnen Songs dann immer klarer hervor, insbesondere wenn sie eine Folk- oder Country-Grundierung aufweisen, was das Album deshalb aber noch längst nicht einem bestimmten Genre zurechenbar macht.
Was bleibt ist eigenwillig intime, spröde und – ich kann‘s mal wieder nicht anders ausdrücken – schöne Musik höchst individueller Machart. So gesehen ist der vorsichtige Vergleich mit „ASTRAL WEEKS“ zumindest strukturell gedacht nicht ganz falsch, auch der Verweis auf CHAN MARSHALL aka CAT POWER oder BRIGHT EYES macht diesbezüglich Sinn, ansonsten spielen SHEARWATER aber in einer ganz eigenen Liga.“
quelle: http://www.whirlypop.de/02_kw46/2.htm
hier gibt es mp3s: http://jound.com/shearwater/sounds.html
weitere infos & mp3s: http://www.misrarecords.com/artistdetail.a…tist=shearwater
neue platte soll im maerz auf fargo erscheinen…
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