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Originally posted by Saffer38@5 Nov 2004, 14:22
naja Jan, aber gerade in die Falle bin ich auch mit meiner ersten E-Gitarre getappt. Für die Gitarre jede Menge kluger Tips bekommen, dann dazu so ne Schuhschachtel gekauft und alles klang total grottig…da war die Freude groß! :angry:Nee, dann lieber noch ein bißchen sparen (und dann lecker Marshall kaufen!) B)
Im Prinzip hast du ja recht. E-Gitarre und Amp sind zusammen eine Art Einheit (was nicht zwingend heißt, das man E-Gitarre nicht ohne Amp spielen könnte…. ich schließ meine Elektrischen zuhaus so gut wie nie an, es sei denn ich nehme auf, dann geht an ein POD).
Was mich immer etwas skeptisch macht, sind so Pauschaltipps ala: Mit der 7inder Stratopaula hast du die perfekte Gitarre für Schlager und Walzer und mit der Göbsin Tel Paul hast du das perfekte Reggae und Wiegenliedinstrument. Das gleiche gilt für Amps („am besten einen lecker Mesa/Bubu Rectöfeier“).
Natürlich stimmt es, das bestimmte Gitarrentypen für bestimmte Musikrichtungen besonders gut passen. Was aber längst nicht automatisch heißt, das es nicht auch anders geht (und zwar passend und gut). Nur mal 2 1/2 kleine Beispiele: Als die Gibson Flying V und die Explorer erfunden wurden, dachte noch kein Mensch an Heavy Metal Gedöns. Man schrieb das Jahr 1958. Und Ted Nugent hat seinen Jazzmutterschiff, der Gibson Byrdland, noch nicht einen warmen, cleanen jazzigen Ton entlockt (obwohl das Instrument sicher mehr als 101% dafür „passen“ würde). Mir ist das eine weile mit einer ES-295 passiert (die Elvis/Scotty Moore Gitarre), ich hab damit lauten Krachrock gemacht… und es passte.
Einen Marshall hab ich auch mal gespielt. Ein altes JMP Top. Klang so sch…e wie es geil aussah. Noch „schlimmer“ die Valvestate Serie (gut das man den Kids nicht erklärt wozu die Röhre (Valve) im Valvestate wirklich verantwortlich ist). Schön grässlich auch die JCM 900 Serie (die zwar nicht weniger Röhren als die Vorläuferserie JCM 800 hat, dafür aber die Verzerrung, für die man sich ja meist einen Marshall holt, aus einem Chip holt, der so auch ähnlich in vielen kleinen Verzerrerpedalen „wohnt“)… Versteh mich nicht falsch, es gibt auch viele tolle Marshall Amps, aber pauschal kann man zu Marshall sowenig allgemeingültiges sagen wie zB zu VW oder Siemens.
Mein Tipp: Wer ein Instrument und/oder Amp erwerben möchte, der möge in ein Geschäft gehen und nach herzenslust probieren, anfassen, anschauen, anfühlen und Fragen bis dem Verkäufer schlecht wird (bin übrigens selbst lange Jahre Verkäufer in einem Gitarrenladen gewesen). Und zur Sicherheit immer einen Kumpel mitnehmen der schon ein paar Jahre mit Gitarre/Amps unterwegs ist (alternativ dazu den Gitarrenlehrer fragen ob er beratend mitkommt), damit man nicht jedem dummen Werbespruch des Verkäufers rettungslos aufsitzt.
Gutes Equipment ist übrigens auch nicht zwingend teuer (teuer sind hingegen Fehlanschaffungen immer, auch wenn sie beim Kauf noch so günstig waren). Meine „Dobro“ hat gerade mal 500,– gekostet und kann mit jeder National mithalten, meine Strat hat gebraucht 150,– gekostet und braucht sich vor keiner Custom Shop verstecken, meine derzeitige Zweitlieblingsgitarre ist aus Schrankwandpappe zusammengenagelt und mit dem selben Model hat Herr Page mal „Kashmir“ eingespielt….
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Hier könnte ihre Signatur stehen.