Re: Bob Dylan – Selfportrait

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dougsahm
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Originally posted by otis@5 Feb 2004, 22:42
ich weiß nicht, ob man sich erinnert, aber mir fiel in einer forumsurzeit mal zu selfprotrait ein, dass sie den weg der basement tapes und wesley auf ihre art fortsetzt.
die tapes waren dylans beschäftigung und auseinandersetzung etc mit der amerikanischen folkmusic. wesley und später dann erst recht die nashville seine annäherung an den country.
und die selfportrait seine auseinandersetzung mit dem was so unter amerikanischer popmusik im weitesten sinn verstanden werden könnte. muss ihm ja nicht sooo bewusst gewesen sein.
aber dies passt auch in seine eigene entwicklung. am anfang (nach der ersten platte) die starke ego-betonende phase mit politischen und anderen „wahrheiten“, dann die wendung nach innen (mit und ohne drogen) und der erfolglose versuch sich auf den song- und dance man zu reduzieren.
dann der unfall und danach war er nicht mehr der selbe. er hatte vielleicht die selbstsicherheit verloren, die ihn vorher ausgezeichnet hatte und suchte in fremder musik nach eigenem ausdruck (siehe oben)
so weit so kurz.
ich kann natürlich nicht sagen, dass die zweite hälfte der 60s seine bessere phase war, aber gerade diese phase hat ihn mir unglaublich sympathisch gemacht. deswegen wurde ich dylanfan. also nicht wg seiner musik da, sondern weil er da so schön auf der suche war.

war jetzt wohl dummes und zu ernstes zeug meinetwegen. aber diese self portrait hat was, was der könig nicht verstehen will. sorry, jörg! schlag ihm späteres um die ohren aber nicht diese alben eines suchenden, noch lange nicht dreißigjährigen.

Habe Eure Diskussion verfolgt und mich nicht eingemischt, weil ich nichts konstruktives beitragen kann. Jetzt wurde mir gerade gestern ein Buch von Karl Bruckmaier zugetragen, in dem er ganz allgemein folgendes schreibt, was wohl den Kern von otis Beitrag wiedergibt:

Zitat:

… gerade die etwas verqueren, mehr oder weniger genial gescheiterten Projekte so manchen Künstlers offenbaren nach Jahren des Hörens eine tieferliegende Schicht unbeabsichtigter, anfangs vielleicht unhörbarer Grandeur, passen besser in das Leben eines Hörers als eine makellose Kopfnickplatte … Diese genial gescheiterten, diese Übergangs-, diese unterschätzten Platten werden zu Kostbarkeiten des Kenners, der sich und anderen ihre Geheimnisse entschlüsseln kann …

Ist es das ?

Bin schon wieder weg aus dem Thread …

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