Re: meine neueste scheibe

#165911  | PERMALINK

sonic-juice
Moderator

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Der Morgen danach, wieder nüchtern, ein zweiter Eindruck:

I Am Shelby Lynne“ ist wohl wirklich nur in bestimmten Gemütszuständen zugänglich.
Die Songs gefallen mir eigentlich sehr gut, die Produktion ist aber eben typisch Bill Bottrell (der auch Sheryl Crow´s Debut und Elton John´s „Songs from the westcoast“ auf dem Gewissen hat) – unentschieden taumelnd zwischen erdigem Singer/Songwriter-Sound und leicht konsumierbarer Adult-Radiotauglichkeit im Dreieck zwischen Norah Jones, Sheryl Crow und (glücklicherweise auch) Lucinda Williams. Da das Album fast nur Lynne und Bottrell eingespielt haben, fehlt es an einem mehrschichtigen Band-Klang, der auch mal uneigennützig den Instrumentalparts Aufmerksamkeit schenken würde. Alles unterwirft sich der Stimme und der Meloldie, die Songs werden in 3 1/2 Minuten abgearbeitet und feinpoliert.

Wenn da statt Bottrell etwa ein Joe Henry oder ein T-Bone Burnett die Finger im Spiel gehabt hätte, wäre das – mit den tollen Songs und ihrer beachtlichen Stimme – ein wirklich beachtliches Werk geworden. So muss man es sich erst von * * * auf * * * * schöntrinken. Aber das zumindest klappt famos. :-)

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