Re: Musikalisches Tagebuch

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irrlicht
Nihil

Registriert seit: 08.07.2007

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SokratesAuch das ist Dir misslungen. Wo schrieb ich von Killing Joke? Und dann hier den dicken Max machen, dämliche Anspielungen von sich geben und den üblichen Quark humorloser, kleinkarierter, beleidigter Fans absondern. Oder anders: Bei Dir hat die Strategie für Mädchen funktioniert. :lol:

Nur dass er die Diskussion überhaupt nicht verstanden und mindestens die Hälfte falsch wiedergegeben hat. Es fängt schon damit an, dass es gar kein Gebashe war, sondern als humorige Bemerkung begann. Aber bitte . . .

Nur, dass ich für meinen Teil darüber nicht sonderlich lachen kann. Was ist daran eine „Strategie für Mädchen/Jungs“, wenn man einem Mensch seine inneren Kämpfe oder ein besonders schweres Schicksal ansieht, wenn einen das neben der eigentlichen Musik – in welcher man Cobains Person aber ohnehin ebenso stark spüren kann – auch beeinflusst? Warum darf einen ein Track wie „Lazarus“ nicht umso mehr faszinieren, wenn man bedenkt unter welchem Zebrechen der Text entstanden ist? Warum verstören mich Songs wie „Twenty-four hours“ von Joy Division, das Spätwerk von Nico, die letzten Songs von Nick Drake? Man kann immer sagen: Ohne den zu frühen und tragischen Tod wäre die Musik nicht so tiefgreifend in ihrer Wirkung. Ich für meinen Teil halte das für gönnerhaften, meist priviligierten Schwachsinn von Leuten, die Gott sei Dank nie zu nah am Abgrund stehen mussten. Die Musik hat diese Tiefe, weil die Personen dahinter mit dem letzten Atem gesungen haben.

Es gibt in der Kunst von Musikern meist genug Angriffsfläche, aber das Sterben einer Person als Grundlage für einen ganz gekonnten und witzigen Veriss zu nutzen stößt mich ab.

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Hold on Magnolia to that great highway moon