Re: Musikalisches Tagebuch

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sokrates
Bound By Beauty

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dr.musicLese, dass Dir das Konzert prima gefallen hat. ;-) Spielte er denn vieles vom neuen Album?

Wenn man seltener geht, kann das einzelne Konzert besser wirken. :-) Nein, im Ernst: Das war musikalisch schon eine sehr runde Sache. Erfahrung und Können wirken sich auf die Darbietung doch vorteilhaft aus. Gleichzeitig hat Jackson neben der musikalischen Präzision und Kontrolle eine leichte, heitere Art kultiviert, die ich von früheren Auftritten her nicht kannte. Im Gegenteil: Zu „Big World“-Zeiten wurde das Publikum schon mal recht herrisch herumkommandiert. Heute dagegen gibt’s ein Namaste und Kommentare wie „Thanks for coming out on this awful rainy night and being nice to us“, verbunden mit der glaubhaft geschilderten Befürchtung, er sei schon so lange im Musikgeschäft, dass er manchmal befürchte, niemand würde mehr zu den Konzerten kommen. Ok, das war natürlich auch kokett, aber trotzdem.

Die Repertoiremischung war dreigeteilt: Neben ein paar Covers Klassiker aus Phase 1 (Debut bis Big World) und ziemlich viel von der neuen „Fast Forward“ (sieben, acht Songs), die live nochmal gewonnen hat. M.a.W. von „Blaze of Glory“ ebensowenig wie von „Volume 4“ bis zu „Rain“, die alle nicht die schlechtesten Jackson-Alben waren (sondern ziemlich gut). Also schon gerichtet an die „echten“ Fans der Frühzeit, und durchzogen von dem Wunsch, das neue Album maximal zu präsentieren. Fand ich in der Mischung aber sehr okay, da hat er viel richtig gemacht und für sich interessant gehalten, zumal die Fassungen durch die Gitarre vielfach neu interpretiert waren.

P.S. Bevor Du Dir die neue Bowie holst, kauf Dir lieber „Fast Forward“ – an der wirst Du mehr Freude haben. (Ich erwähne das, weil Du beide noch nicht hast, wenn ich es richtig sehe.)

03. März 2016

1 mal
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams