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Anonym
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GipettoIch erachte es nicht als bedauernswert, dass man einem schweren Psychopathen und Manipulator wie Manson damals kein professionelles Sprachrohr gab. Die bisweilen immer mal wieder auftauchende Argumentation, dass Mansons Geist eine entscheidend andere Entwicklung genommen hätte, hätte man ihn als Künstler gefördert, halte ich für hanebüchen: Für seine irre Helter Skelter-Theorie/Weltanschauung und die daraus resultierenden monströsen Handlungen muss das Hirn des Protagonisten schon im Vorfeld eine ziemlich krankhafte Veranlagung mit sich gebracht haben…
Rein zum Musikalischen: Ich bin ein großer Freund der LoFi-Idee und die Ansätze einzelner Mitschnitte mögen in der Tat gar nicht so schlecht sein, wie ich sie oben beschrieben habe. Aber das ganze Drumherum von Manson und seiner Family sind mir zu präsent. Ich kann das nicht ausblenden bzw. von der Musik trennen. Von daher bereitete mir das Hören (wiederholt) keine Freude.
Die Bezeichnungen „Psychopath“ und „Manipulator“ treffen ohne weiteres auch auf Phil Spector zu. Verhagelt dir das den Spaß an den (Solo)-LPs der Beatles, der Ronettes, „End Of The Century“ der Ramones oder „Death Of A Ladies‘ Man“ von Leonard Cohen? Sollte man überhaupt Platten von Joe Meek im Schrank stehen haben? Oder einem verurteilten „Vergewaltiger“ wie 2Pac?
Zum „Drumherum“ der Manson Family gibt es einen hervorragenden Film von Jim Van Bebber, den ich jedem ans Herz legen kann, den die explizite Gewaltdarstellung nicht abschreckt.
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