Re: Musikalisches Tagebuch

#1618995  | PERMALINK

daniel_belsazar

Registriert seit: 19.04.2006

Beiträge: 1,253

DemonDie Instrumentalnummern sowie »Alma« finde ich klasse, der Titeltrack verdient sogar 5 Sterne. :sonne:
Für den Rest gibt’s nur die Skip-Taste: schlechte Kompositionen, schlecht gesungen. Wie kann ein so heterogenes Album überhaupt entstehen?

1. Fast jeder einigermaßen bekannter Musiker einer erfolgreichen Band musste damals ein Solo-Album machen („I’ve got my own album to do“), und Gitarristen schon allemal. Manzanera hatte ja auch vor Roxy Music die Band „Quiet Sun“, deren untergegangenes Debut-Album nach Roxys Erfolg wieder veröffentlicht wurde. Zielgruppe: Roxy- und Umgebung-Fans. Das reichte zur Produktion und Verkauf.
2. Diese Alben wurden dann meist mit vielen Gastmusikern aufgenommen. Wenn nicht der Zeichnende wirklich gut war – und wer ist das unter dem Strich schon immer oder auch nur überwiegend? – kommen schon dadurch große Qualitätsschwankungen zustande. Manchmal finden sich dann aber natürlich tatsächlich auch einzelne Perlen darunter.
3. Meist wenn er für Eno spielte, war auch Manzanera gut. Was für die meisten Leute gilt, die für Eno spielten. Wenn Manzanera die Feder führte und Eno für ihn spielte, war es meist nicht so gut. Was für mich wiederum heißt, dass Eno einfach interessantere Ideen und auch die konsequentere Umsetzung hatte. Der war für mich eindeutig das Genie der frühen Roxy Music, was die späteren Arbeiten (Solo, Produktionen, Kunst) auch nahe legen. Manzanera ragt da nicht unbedingt heraus.

--

The only truth is music.