Re: Musikalisches Tagebuch

#1607771  | PERMALINK

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Herr Rossi… Da es keine „objektive Brille“ gibt, mit der man Musik betrachten kann, ist die Fanbrille eine ebenso legitime wie jede andere auch. Musikhören hat schließlich etwas mit Leidenschaft zu tun (weswegen es einen auch wütend machen kann, wenn jemand einem fortwährend erklären will, die eigene Leidenschaft sei nicht real, sondern nur durch Kritikerkanon und Gruppenzwang konditioniert). Außerdem kann man durchaus Differenzierungen auch in Fan-Wertungen erkennen. Dafür sind die Sterne-Threads (unter anderem) da.

Lieber Rossi, das Thema scheint dich ja ziemlich angefressen zu haben!

Sokrates hat manchmal eine recht spezielle Betrachtungsweise eines Albums. Das ist aber nichts neues. Warum dich das in diesem speziellen Fall (Low ist übrigens das beste Album, das Bowie je gemacht hat) so emotional auf die Palme bringt, ist mir nicht ganz klar.
Für dich und mich ist Musik (wenn auch auf unterschiedlichen Ebenen/in unterschiedlichen Stilen) pure Leidenschaft. Und da werten wir auch mal ein Album einen Stern höher, weil wir dieses durch die rosarot eingefärbte Fanbrille etwas positiver sehen als andere.
Sokrates betrachtet den Kontext des Entstehens (mir ziemlich wurscht, wenn das Album gut geworden ist) und die handwerkliche Kunst/Perfektion (mir ziemlich wurscht, wenn wie z.B. bei einem rüden Punk-Album die Emotionen, die es bei mir auslöst, stimmen) also eben andere Faktoren.
Sicherlich ist diese Herangehensweise nicht jedermans Sache. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lese ich seine Rezensionen heute eher amüsiert … und komme natürlich dennoch oft zu einem vollkommen anderen Fazit!
Nimm’s sportlich und nicht persönlich ;-)

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