Re: Musikalisches Tagebuch

#1607539  | PERMALINK

sokrates
Bound By Beauty

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dr.music1. Kann mir so kaum vorstellen, dass die bei Dir voll reinknallt.:lol:

Gerade vorgestern hat Lloyd Cole auf Facebook verkündet, wie wichtig „Low“ damals für ihn gewesen wäre, auch für die Entscheidung, selbst musikalisch etwas erreichen zu wollen. Deswegen habe ich sie mal wieder hervorgekramt, erstmals nach sechs Jahren. Hat es sich gelohnt? Nein, es war die übliche Enttäuschung.
Cole war damals jünger, und es mag auch für damals stimmen, also dass man „Low“ damals vielleicht besser fand. Aber die Zeit hat sie definitiv überholt.
Ich finde ja auch nicht, dass Drogen den kreativen Prozess begünstigen – vielleicht für die Beteiligten, nicht aber für den Hörer (es sei denn, er ist auch breit.).
Viele bewerten eine Platte ja auch nach Ihrem Einfluss, was legitim ist – einflussreich ist „Low“ sicher. Aber wie Du weißt, bewerte ich danach, wie mir die Platte persönlich gefällt, weil man Bedeutung nicht hören kann; sie ist ein Konstrukt.
Da finde ich „Low“ größtenteils langweilig, unfokussiert, und kann den Hype nicht nachvollziehen. Das einzig gute Lied ist „Sound and Vision“, und der überwiegende Rest, vor allem S. 2, besteht aus Eno’schen Experimenten, die aus heutiger Sicht ziemlich uninspiriert klingen, und die ich in anderen Konstellationen (m. David Byrne z.B.) genauso nichtssagend finde. Macht mit beiden zugedrückten Augen und einem Teil Bewertung der Bedeutung: ***.

Jetzt bin ich aber gespannt auf Dein Statement. ;-)

dr.music2. Wer liegt denn im Moment zwischen „Raven“ und „Hand“ derzeit vorne!??

Genau deswegen habe ich den Raben gestern aufgelegt. Ich muss Dir sagen, der gewinnt mit jedem Durchlauf weiter, weshalb der Vergleich an dieser Stelle noch nicht fair wäre, weil ich auch von HCE erwarte, dass sie noch weiter steigt. Beide aber toll, weil vielfältig, abwechslungsreich, inspiriert, NICHT langweilig (im Gegensatz zu Bowie). Ich werde weiter berichten.

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„Weniger, aber besser.“ D. Rams