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Herr RossiAlso so bescheiden ist es nicht, wenn man schreibt, dass niemand dieses Album um der Musik willen schätzen kann, sondern nur aus diesen oder jenen quasi soziologischen Gründen. Das ist sogar ziemlich unbescheiden. Eine solche Aussage lässt sich ja empirisch überhaupt nicht belegen, sie ist reine Pose. Sie klingt schnittig und man beansprucht damit objektive Kompetenz, denn es ist ja nicht nur ein persönliches Geschmacksurteil, sondern eine Diagnose. Wir können das ganze ja mal umdrehen und Namen wie Elbow, Revolverheld oder Ed Sheeran einfügen. Die Begeisterung dafür kann ich mir auch nicht musikalisch erklären, da muss doch was anderes dahinter stecken … :)
Das Adjektiv „bescheiden“ ist selbstironisch – vgl. obigen Post an irrlicht. Also hier noch mal nachgereicht: „bescheidene Meinungsäußerung ;-)“
Die Gründe sind nur teiweise soziologisch – vgl. auch hier Post an Irrlicht.
Dass sich Dir die Genannten musikalisch nicht erschließen, kann selbstredend schlicht und ergreifend an unterschiedlichem Geschmack liegen – ich weiß, dass ist abgegriffen, aber nichtsdestoweniger zutreffend.
Was mir oft zu kurz kommt, ist an der Musik, also am Gegenstand selbst zu bleiben. Wenn man hinhört und das Gehörte sachlich beschreibt, kann man schon zu relativ genauen Erkenntnissen kommen. Ich will UNTER KEINEN UMSTÄNDEN hier und jetzt eine Objektivitätsdebatte lostreten, aber so ganz subjektiv und beliebig, wie oft getan wird, ist Musik eben andererseits nicht. Wie man das Gehörte dann findet, ist die nächste Stufe.
Mir bringt es mehr, mich daran zu orientieren, als über außermusikalische Faktoren an Musik heranzugehen – das Phänomen gibt es doch. Da reicht es u.U. schon, dass ein guter Freund mir begeistert seinen neuesten musikalischen Fund mitteilt. Das färbt ab und schon gehe ich positiver an die Musik ran. Ich hoffe, soweit sind wir d’accord?!
(Und jetzt habe ich doch 20 Zeilen geschrieben. . .)
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams