Re: Musikalisches Tagebuch

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Anonym
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dr.music1. Das sind die hochgelobten eclipsed-Aschaffenburger, die nur instrumental sind!??
2. Erzähl bitte was. Namen noch nie gehört.

1. Ja nur instrumental und es ist ein entspanntes Album, sehr fließend, keine Gitarrensoli. Am Anfang wusste ich nicht recht inwieweit sich die Stücke ähneln, aber nach mehrmaligem Hören ändert sich dieses Gefühl. Die Platte ist auch als Einheit zu verstehen. Die Hauptstücke sind mit 1-2 Minutenstücke unterteilt, die Verbindungen schaffen. Die Gitarre spielt manchmal nur ein bis vier Töne, fast wie zur Punk Zeiten diesmal jedoch mit viel Raum, entspannter, eher wie Postrock. Guter Klang, guter Druck vom Schlagzeug und Bass als Basis und wenn man denkt, wie kommen sie aus dieser Klangschleife wieder raus, sie schaffen es. Bisherige Bewertung: geglückter Neukauf. ****
2. Bei Blindstone bin ich noch nicht soweit selbst etwas zu schreiben, deshalb aus jfk :
Wenn das nicht rockt, was uns hier die Dänen zu bieten haben, dann weiß ich auch nicht, was sonst so rocken soll! Auf ihrem nunmehr vierten Longplayer bieten BLINDSTONE eine knochentrockene Melange aus Blues und Rock, die ihre Vorbilder besonders in den 70er Jahren geerdet hat. Gitarrenriffs, die sich gerne im Umfeld eines JIMI HENDRIX austoben oder die ein RITCHIE BLACKMORE, noch vor seiner mittelalterlich-langweiligen NIGHT-Phase, bei RAINBOW zum Besten gab, sind die musikalischen Markenzeichen auf „Greetings From The Karma Factory“. Und wie selbstverständlich jagt bis zum Umfallen in den ersten zehn Titeln ein Gitarren-Riff den nächsten, ohne Rücksicht auf Trommelfell-Verluste. Dazu stimmt MARTIN J. ANDERSEN seinen rauh-aggressiven oder glasklaren Gesang an, der auch vor dem einen oder anderen hochtönenden Schrei nicht haltmacht, währenddessen ein grummelnder Bass die Songs mal grundiert oder vor sich hertreibt und das Schlagzeug ohne große Sondereinlagen rhythmisch ein angenehmer, sich nie in den Vordergrund spielender Begleiter bleibt. Mit „What Your Lovin‘ Can Do“ fehlt natürlich auch die obligatorische Ballade nicht, in der auf beeindruckende Weise sich die E-Gitarre und der Gesang in einem Duett vereinen, das durch diese Kombinationen einen zusätzlichen Reiz erhält und Erinnerungen an GARY MOORE wach werden lässt. Eine wunderbare Überraschung hält der abschließende Zehnminüter „Ocean Of Time“ bereit, der besonders dem psychedelischen Rock huldigt und sogar einige Bezüge zu LED ZEPPELIN aufweist. Gespenstische Stimm-Collagen und schwebende Gitarren inklusive. Für mich der absolute Höhepunkt und gelungene Abschluss dieses bis dahin vordergründig blues- & hard-rockenden Albums.
FAZIT: Ein GARY MOORE oder JIMI HENDRIX würde die Dänen bestimmt mögen, auch wenn die beiden Gitarren-Götter längst ihre letzte Reise Richtung Himmel angetreten haben. Ihre Musik-Seelen aber leben in BLINDSTONE auf jeden Fall weiter. Thoralf Koß/musikreviews.de – 11/15 Punkten)

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