Re: Musikalisches Tagebuch

#1558291  | PERMALINK

tolomoquinkolom

Registriert seit: 07.08.2008

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SokratesKFs letztes Album „Autobiography“ fand ich anfangs ganz einnehmend, wurde dann aber rasch müde davon, um es schließlich wieder zu verkaufen. Wie kommst Du denn an ihr 2002er Werk? Ich wusste gar nicht, dass sie deutsch sang.

HC kennst Du länger als ich. Wie steht es eigentlich um die Wertigkeit im persönlichen Koordinatensystem?

kf:
Die beiden Alben mit deutschen Texten habe ich schon eine Weile; die neue CD kürzlich gekauft, aber noch nicht gehört. Vermutlich wird ON THE VERGE OF AN AUTOBIOGRAPHY dem Vorgänger FIRST TAKE SECOND SKIN ähneln. ZEITLUPENKINO und HUNGER sind ganz anders, sowohl textlich, als auch musikalisch ein Genuss. kf verknüpft lyrische Verspieltheit aus Tagebuchsplittern und literarische Anspielungen intelligent mit neuen musikalischen Landschaften. Mit den Rainbirds hat das freilich nicht mehr viel zu tun. Vielleicht hast du gelegentlich die Möglichkeit beide Alben zu hören. Sie könnten dir, dem Geschichtenmöger, gefallen.

HC:
Harry Chapin ist mir sehr wichtig und seine fünf ersten Alben sind hier stets griffbereit. Mir gefallen diese anspruchsvollen, manchmal sentimentalen, realitätsnahen, oft szenischen Momentaufnahmen (er begann ja als Dokumentarfilmer), die zwar nicht immer musikalisch bzw. melodisch, aber fast immer textlich aufgehen. Auch wenn dem gutaussehenden New Yorker nie ein rundum perfektes Einzelwerk gelang (PORTRAIT GALLERY kommt dem wohl am nächsten), halte ich eine ganze Reihe seiner über die Alben verteilten Songs zum besten, was amerikanische Singer-Songwriter hervorgebracht haben. Für mich gehört Harry Chapin – neben Don McLean, Randy Newman, Tim Hardin, Jim Croce und James Taylor – zu den „Großen“.

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