Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › My Playlist › Musikalisches Tagebuch › Re: Musikalisches Tagebuch
SokratesWas willst Du mit dieser Unterscheidung sagen?
Dass Singles 2011 „Minderheitenprogramm“ sind, 1965 waren sie es aber noch nicht.
In meiner langjährigen Privatdemoskopie ist genau das Fall: Hitpotential ist eine Form von Qualität. Vgl. Claus Post zum Komponistenwettstreit.
Ja, es ist eine Form von Qualität, die aber eigentlich nichts mit einer persönlichen Wertung zu tun hat. Und selbstverständlich kann man die B-Seite der Single X besser finden als die A-Seite der Single Y. Sonst könnten wir uns ja persönliche Wertungen sparen.
Ich halte es für plausibler, das Gegenteil formulieren: Die Abstimmungsergebnisse hier im Forum stehen oft auf schwachen Beinen. (vgl. z.B. RYM, das statistisch solider aufgestellt ist, mit mehr Abstimmern, aus verschiedenen Ländern (also nicht nur Deutschland), und infolgedessen zu Ergebnissen kommt, die mit meiner Wahrnehmung der Realität bedeutend besser übereinstimmen.
Ich nehme mal an, dass es an meinem vergrippten Kopf liegt, dass ich mich nicht verständlich machen konnte: Mir ging es beim Verweis auf die Umfrage einzig und allein darum, dass ich hier im Forum niemand sehe, der speziell bei den Beatles die Hits aus Gründen der „Coolness“ ablehnt. Irgendwelche objektivierenden Umfrageergebnisse bei RYM interessieren mich überhaupt nicht.
Ich unterstelle niemandem etwas, sondern – für Dich noch einmal – habe auf Rossis Frage, was man in Musik noch suchen kann, geantwortet, dass es z.B. Leute gibt, die Musik gut finden, weil sie glauben, dadurch cooler zu werden. Mehr nicht. Das hat inhaltlich niemand bestritten. Es ist ja auch so.
Man kann es auch anders formulieren: Es gab und gibt in der Pop-Muisk Szenen/“peer groups“, die sich über Abgrenzung definieren. Das ist überhaupt keine neue Erkenntnis.
Die Wiederholung eines Vorwurfs macht einen Vorwurf nicht stichhaltiger, ermüdet aber mindestens einen Diskutanden.
Sorry, aber es ist immer schwierig, wenn sich jemand in einer Diskussion von seiner Ausgangsposition wegbewegt und es nicht mal merkt. Deine Aussage war, sinngemäß formuliert: Wenn a) jemand „Rain“ „Let It Be“ vorzieht, dann b) – apodiktische Schlussfolgerung! – sortiert er Musik nach „anderen Kritierien“. Das ist etwas anderes als die neutrale Aussage, dass es „peer groups“ gibt. Im Grunde hast Du ganz im Sinne einer „peer group“ gesprochen: Wer nicht meiner/unserer Meinung ist (a), der sortiert eben Musik „anders“ (b). Und das halte ich nach wie vor für einen Denkfehler, Aber wir müssen das nicht endlos weiter diskutieren. Von meiner Seite können wir es dabei bewenden lassen. Sonst müsste ich mal nachfragen, was Du von Lady Gaga hältst – wenn Hitpotential ein Qualitätskriterum ist, sicher sehr viel.;-)
--