Re: Musikalisches Tagebuch

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sokrates
Bound By Beauty

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tolomoquinkolomDa könnte schon etwas für Deine Ohren dabei sein.

Meine große Alt-Country-Phase ist vorbei, seit ich anno 97 den Blue-Rodeo-Keyboarder dabei beobachtete, wie ihm während des Konzertes in NYC das Kinn auf die Brust fiel, :-) aber Melomane und Suzie Roche höre ich mir an.

IrrlichtScheint so, stimmt aber natürlich nicht. Drakes schmaler Output (Klasse statt Masse) ist intensiv, berührend, anmutig, zeugt zu jeder Sekunde von Leidenschaft und wunderbarem Songwriting und rechtfertigt jede noch so hohe Platzierung. Verwunderlich, dass Du da von Mythologisierung sprichst.

Verwunderlich? Das verwundert mich nun wieder. ;-) Im zweiten Teil meines Posts zu Nick Drake, den Du leider nicht zitierst hat, habe ich Punkte genannt, warum Pink Moon für mich nicht das Meisterwerk ist, das viele in ihm hören. Leaves finde ich besser, übrigens.

@ Mythologisierung: Ich nenne es auch gern mal das Gram-Parsons-Syndrom (GPS), aber auch nur, weil das besser klingt als HWS (= Hank-Williams-Syndrom). Die angelsächsische Welt mit ihrer Neigung zu pragmatischem Realismus sagt salopper: Death sells. M.a.W. Starke Emphase mit tragischem Lebensweg i.V.m. Freitod macht künstlerischen Output attraktiver. Bezweifelst Du ernsthaft, dass das in der Wahrnehmung/Wertschätzung eine Rolle spielt?

07. November 2010

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