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Onkel TomIch höre sie gerade und kann deine Aussage wirklich überhaupt nicht nachvollziehen. Schöner wechsel von ruhigen, groovenden Titeln und einigen Funk-Soul-Perlen (Higher Ground). Liegt es wieder an der „angestaubten“ Produktion? An der Musik kann es nicht liegen, die ist wirklich gut.
Der Produktion hört man ihr Alter an, aber das hat mich nicht gestört. Es geht mir um die Kompositionen und die Arrangements: Außer dem ersten Stück „Too High” und dem letzten „Know It All” bleibt nichts zurück – außer dem Gefühl, Musik gehört zu haben, die ich mal klangmalerisch „düdelig” nennen möchte.
Ich gehöre aber zu denjenigen, die Marvin Gaye’s „What’s Going On” ähnlich kritisch und befremdet gegenüberstehen. Sicher zur damaligen Zeit ein wichtiges Statement (zu Zeit und Status der Schwarzen), aber genau zwei herausragende Songs: Der Titelsong und „Mercy, Mercy Me” – und soweit ich mich erinnere, gefällt sie Dir deutlich besser. Ich vermute da einen Zusammenhang.
MinosIch besitze das Album auch erst seit ein paar Tagen. Wie ein Meisterwerk wirkt es bisher auf mich bisher zwar ebenfalls nicht, aber „erschütternd schwach“ ist sie nun wirklich nicht.
Ich meinte es in Bezug auf bzw. im Kontrast zu seinem donnerhallartigen Ruf. Auf RYM etwa liegt das Album auf #2 für 1973 und #79 (!) der besten Platten aller Zeiten.
ReimariusDie UFo ist enttäuschend, aber die Steely Dan nur 1 lohnenswerter Song. Da muss ich aber sofort schreiben. Ich komme auf mindestens 5 Stücke (1,2,6,8,9).
In der Gesamtbewertung nähern wir uns. Hier stehen bei mir auch nur ***1/2 Sterne.
O.k., ich gebe zu, ich habe überspitzt formuliert. „Night by Night” geht auch in Ordnung, und ein paar andere ebenso (obwohl „Rikki” das beste Stück bleibt). Mein Tenor bleibt indessen: Eine hochgelobte Platte, die sich mir auch nach langen Jahren und geduldigem Wiederholen in ihrer vermuteten Qualität nicht erschließt. Darauf deutet Deine lauwarme ***1/2-Bewertung auch hin.
Worum es mir im Kern geht – vgl. dazu „Obsession”: Einerseits die Legendenbildung („Obsession” gehört zu den „großen” UFO-Platten mit Schenker an der Gitarre), aber andererseits: Wie gut ist sie wirklich bzw. was höre ich eigentlich, wenn ich sie auflege und dabei den Mythos ausblende? Da war „Obsession” ebenso enttäuschend wie „Pretzel Logic”. Es ist eben wahnsinnig schwer, ein durchgehend gutes Album zu machen, und noch viel schwieriger, mehrere davon in einer Reihe.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams