Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › My Playlist › Musikalisches Tagebuch › Re: Musikalisches Tagebuch
Sokrates„Ich habs aber anders gehört!” Was könnte ich dieser Empirie entgegensetzen? Und dann gleich dreimal – was gegen diese erdrückende Übermacht ausrichten? Richtig: Im Keller der Villa haben die Stones optimale klangliche Verhältnisse vorgefunden, das schlug jedes Studio um Längen. Mit all dem Zeug im Blut (s.u.) haben sie noch meisterhafter gespielt als sonst schon. Und ich halluzinierte.
Aber egal, ist doch altes Zeug, das mich ein weiteres Mal nicht besonders angesprochen hat. Äh, nein, ganz toll Lock’n’Loll, und natürlich eine der besten Platten aller Zeiten. :lol:
Bei deinem zweiten Absatz, frage ich mich schon, ob ich überhaupt anworten soll.
Das Album war dir eh‘ nicht wichtig, also warum nicht offensichtliche Makel herauskehren und entsprechend mit einem Link garnieren (nein, den werde ich mir nicht durchlesen, schließlich habe ich mich über Deinen Eindruck des Soundbrei’s gewundert und nicht über den von anderen).
Nun: ob Teile (!) des Albums in einem Kellerloch, auf dem Mond, unter Wasser oder in der Wüste (ha!, da kenne ich ein sehr gutes Album) aufgenommen werden, ist nicht entscheidend.
Entscheidend sind die Overdubs und der Mix, und die fanden in LA statt.
Wenn Du den Klang von Exile nicht magst: kein Problem.
Soundbrei ist für mich etwas ganz anderes. Teils klingen die alten Gun Club LPs nicht besonders, da neige ich auch schon zu dem Ausdruck.
Exile klingt allerdings in meinen Ohren immer noch deutlich besser als z.B. „US“ von Peter Gabriel das zu Tode produziert wurde und ziemlich flach und stumpf daher kommt. Dessen eigenes Studio war sicherlich nicht ganz billig und Gabriel neigt auch nicht zu Exzessen während der Aufnahmen. „US“ klingt trotzdem schlecht.
Das ich Exile auf drei unterschiedlichen Anlagen gehört habe, hat nichts mit Angabe zu tun, sondern mit reinem Zufall.
Meine eigene ist eher Mittelmaß, wenn auch die Lautsprecher sehr gut sind. Die anderen beiden waren aber eher im unteren Drittel.
Aber auf allen drei Anlagen klang das Alben keineswegs nach einem Soundbrei: sämtliche Instrumente waren gut zu vernehmen und keine Zuordnung derselben hat genervt.
Daß Du vielleicht mit Musik, die liebevoll ihre Wegbereiter aus den 60/70ern reflektiert, nicht so viel anfangen magst (siehe auch Deine Einschätzung von „Being There“ das „Exile“ von Wilco), ist für mich nicht schlimm.
Sich darüber lustig zu machen, spricht eher nicht für Dich.
--
“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko