Re: Musikalisches Tagebuch

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sokrates
Bound By Beauty

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nail751. Vermutlich auch nicht gerade ein Keeper, oder?

Ich habe gelesen, dass Du die Musik für durchschnittlichen Hard Rock hältst. Die Frage ist natürlich, wo der Durchschnitt ist, aber für mich ist die Platte schon deswegen ein Keeper, weil Young hier derart wütet, dass ich allein schon wegen der Intensität lauter machen muss. Der Mann spielt nur zwei Akkorde, und trotzdem entsteht da diese ungeheuerliche Energie. „I am the Ocean” ist das beste Stück, aber diverse andere sind auch ziemlich gut, vor allem, weil Pearl Jam Neil Young aus seiner gewohnten Umgebung reißen – das hört man.

Du hast Dich in dem Zusammenhang despektierlich über Pearl Jam geäußert. Über ihre Kompositionen kann man sicher diskutieren, aber über eins kann es keinen Zweifel geben: Das ist eine sagenhafte Band, und damit meine ich die Performance – was für eine Power, und wie tight die sind! Vor allem Jack Irons an den Drums spielt auf „Mirrorball” fulminant auf (es ist nicht allein die Energie, er hat auch die Technik dafür) – da hört man mal den Unterschied zu Crazy Horse, speziell wie unkoordiniert Ralph Molina rumeiert, und hat einen Grund mehr, „Mirrorball” zu behalten.

nail752. Ohne das Album zu kennen, allein der Titel klingt so grauenhaft bildungsbürgerlich, dass es mich erschaudert.

So machen das deutsche Frauen, wenn sie Anspruch reklamieren wollen. :lol: Im Ernst: Aus persönlichen (also nicht musikalischen) Gründen (ahem) auf dem Flohmarkt nachgekauft, aber musikalisch nicht so schlecht, wie der Titel vielleicht auf den ersten Blick nahelegt.

Ulla Meinecke hat sich in den Achtzigern ganz gut verdrahtet und Leute wie Udo Arndt, Herwig Mitteregger oder Edo Zanki um sich geschart, die mit ihr schrieben, spielten und produzierten. Ob sie jedermanns Matratze war, weiß ich nicht, aber das Ergebnis ist ganz passabel.

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„Weniger, aber besser.“ D. Rams