Re: Musikalisches Tagebuch

#1544679  | PERMALINK

sokrates
Bound By Beauty

Registriert seit: 18.01.2003

Beiträge: 19,111

Mozza
Wie würdest du das Cover von „The boy in the bubble“ einschätzen? Im Original gibt es ja die Kluft zwischen Text und (beschwingter) Musik und mehr oder weniger emotionslosem Gesang.

Die Zurückhaltung, die Gabriel hier an den Tag legt, rührt mich an. Die besondere Stimmung muss zum Teil am Überraschungsmoment liegen: Dem Song seinen hippeligen Rhythmus zu nehmen und ihn quasi nur auf Harmonien schweben zu lassen, finde ich spontan eine famose Idee.

Jack FrostWas hältst Du davon? Meines Erachten Ihre beste Platte, aber verglichen mit Aimees Solowerk doch ziemlich überbewertet.

Wenn man sich das Cover ansieht (die Frisuren!), muss man das Schlimmste befürchten. Und natürlich sind die Sounds schwer achtzigermäßig (Keyboards, Drums, der weite Raum). In der Substanz habe ich aber einige sehr gute Songs gehört – neben dem Opener ist mir vor allem „Telescope” aufgefallen. Ich hielt das bisher für ein Elvis Costello-Stück, weil ich die Version auf „All this Useless Beauty” kannte. Ein Album mit Potential – sowohl bei mir als auch für Aimee Manns weitere Karriere.

Jack FrostWas gibt’s Du „All The Young Dudes“ und „Mott“?

Ein Freund hatte 1980 Ian Hunters Live-Album, dessen Tape-Kopie ich seinerzeit rauf und runter genudelt habe. In Clubs aufgenommen, enthält es gepfefferte Versionen vieler Mott-Stücke, wie ich heute weiß.

Dagegen haben es die Studioversionen schwer. Der Sound der frühen Siebziger mufft wie so oft, viele Songs sind zu lang und/oder schlecht strukturiert, „Ready for Love” war eine Überraschung (kannte ich bisher nur von Bad Company, dort jedoch klar besser).

Eine leichte Enttäschung, hätte ich vor 20 Jahren oder direkt nach Erscheinen wahrscheinlich weit besser gefunden. Das riecht nach einer gemischten Wertung im leicht Überdurchschnittlichen. Für die Studioalben wahrscheinlich ***1/2, die Greatest Hits ****.

--

„Weniger, aber besser.“ D. Rams