Re: Musikalisches Tagebuch

#1544519  | PERMALINK

nail75

Registriert seit: 16.10.2006

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SokratesKlingt nach heftigem Tuning – und interessiert mich dann nicht besonders. Lieber das authentischere Original, auch wenn es nicht perfekt ist.

Weißt Du, was mich an der jüngsten Live-Platte so gestört hat? Nicht, dass sie als solche schlecht war, aber ich habe gespürt, wie Fünzigjährige ihre eigene Jugend nachgespielt haben – das war ein Bruch zwischen Song und Interpretation. Deswegen finde ich „Reveal” (inzwischen) so gut – das ist zeitgemäß (für 2001), aber in Würde gealtert.

Dich kann man so was mit der Bitte um eine ernsthafte Antwort ja fragen: Warum ist es so schwer, die Beatles als das herausragende Pop-Phänomen im 20. Jahrhundert anzuerkennen? Nur weil viele andere das auch finden? :lol:

Da liegen wir weit auseinander. Die Byrds kommen nicht mal ansatzweise an die Beatles heran – wo siehst Du denn die Qualität im Songwriting, von den Interpretationen mal abgesehen?

Tuning nicht, angeblich klingen die Masterbänder so und die MFSL hatte die Gelegenheit die CD genauso klingen zu lassen. „Authentisch“ ist das natürlich nicht.

Ich mag das Livealbum auch nicht besonders. Es hat so ein Greatest Hits Live Feel. No personality.

Stimmt doch gar nicht, ich erkenne „die Beatles als das herausragende Pop-Phänomen im 20. Jahrhundert an“. Aber das heißt nicht, dass ich ihre Alben auch so überragend finde wie viele andere. Die kulturelle Bedeutung der Beatles kann man kaum überbewerten. Inzwischen hat sich ein Beatles-Kult gebildet, den man schon mal etwas sarkastisch hinterfragen kann.

Ok, die Byrds haben nicht so viele großartige Songs geschrieben wie die Beatles in der der gleichen Zeit, aber ihre Alben sind besser. Das Songwriting der Byrds würde ich aber keinesfalls unterschätzen. Von den frühen Gene Clark Songs bis hin zu Gram Parsons Songs auf „Sweetheart“ finden sich da viele Perlen.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.