Re: Musikalisches Tagebuch

#1541409  | PERMALINK

nail75

Registriert seit: 16.10.2006

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redbeansandricedass es so schlecht weiterging ist echt bitter – das Debütalbum (Meet Oliver Nelson) find ich noch echt super, mit Kenny Dorham, eins meiner liebsten Hard Bop Alben… was ich aus den späteren Jahren bis jetzt gehört hab fand ich sehr durchwachsen (diese Live in LA ist zum Beispiel noch ganz gut… manches ist schauderhaft, einiges öde)

Straight Ahead find ich allerdings von den drei Alben mit Dolphy am besten, Blues and the Abstract Truth ist mir ein kleines bißchen zu arrangiert, Straight Ahead ein bißchen reduzierter, purer, da stehen Dolphy und Nelson schön gleichberechtigt nebeneinander… aber das sind feine Unterschiede zwischen Meisterwerken…

das Lockjaw Davis Album Trane Whistle (das auch deiner Dolphy Box ist, glaub ich? wenn das auch unter einem Dolphyaspekt wenig Sinn macht) muss ich auch bald mal wieder hören, das fand ich von Nelson’s Arrangeuralben bisher ganz klar am stärksten, vom Ton her ist Lockjaw Davis einer der ganz großen Tenorsaxophonisten und Nelson gibt ihm einen besseren Rahmen als er meistens hatte…

Sorry, ich habe vollkommen vergessen zu antworten:
Mir ist „Blues & Abstract Truth“ lieber als Straight Ahead, aber das sind erste Eindrücke. „Blues“ besticht durch eine sehr harmonische Schönheit und ist ziemlich einzigartig im Jazz dieser Zeit. Erinnert an Gil Evans.

Das Lockjaw-Davis-Album ist auch in der Box und ja, es macht eigentlich wenig Sinn. Die Liner Notes äußern sich ja auch ziemlich ablehnend und ich weiß nicht, warum. Ich fand es eigentlich ziemlich gut. Ob es das stärkste der „Arrangeuralben“ von Nelso ist, wage ich zu bezweifeln. Aber ich fand es sehr schön. Was Du über den „Rahmen“ sagst, ist vollkommen richtig.

Selbst:
Miles Davis – Complete Miles Davis At Montreux CD 7
Fiona Apple – Extraordinary Machine ***1/2
Bob Mould – s/t ***
Can – Future Days ****
Jimi Hendrix – First Rays Of The New Rising Sun ****
Rickie Lee Jones – s/t

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.