Re: Musikalisches Tagebuch

#1541307  | PERMALINK

sokrates
Bound By Beauty

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@ Schussrichtung:

Da lässt sich wieder einmal trefflich über die Bedeutung des Wortes „künstlich” streiten. Denn vom Klangbild her war der Vorgänger „Blaze of Glory” eine Klasse künstlicher, weil steriler.

Sicher kommt „Laughter & Lust” kompositorisch nicht an das großartige „Blaze of Glory” heran – aber das sind wahrlich große Fußstapfen. Das Album schließt eine Phase ab, denn danach war erstmal länger Pause, worauf dann die seltsame Zeit folgte, in der Jackson glaubte, uns mit Filmmusik und Klassik beglücken zu sollen.

Diesen Weg hätte Jackson wahrscheinlich nicht beschritten, wenn es nach „Blaze of Glory” musikalisch nochmal aufwärts gegangen wäre. Offenbar wurde ihm die Form des Popsongs zu eng, und man hört „Laughter & Lust” stellenweise seine Clevercleverness an. Da scheint einer die formale Starre durch inhaltliche Überambition sprengen zu wollen. Solltest Du das mit künstlich gemeint haben, sprächen wir über dasgleiche.

Dennoch ist es ein gutes Album (****), mit einer Reihe guter bis sehr guter Songs, die ich immer wieder gern höre, allen voran „Stranger than Fiction“, „The Other Me” und „Obvious Song”.

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„Weniger, aber besser.“ D. Rams