@ Doc:
1. Jawoll. Melodieverliebt, inspiriert und beschwingt. Frisch und extrem eingängig. Vielleicht ein Tick zuviel Banjo, aber sonst sehr fein. Vorsichtig: ****, aber mit Luft. Empfehlung!
2. Man soll immer sein eigenes Urteil bilden. Was wurde im Vorfeld für ein Quatsch geschrieben: Guy Chambers sei zurück, z.B. Stimmt, für zwei Songs. :doh: Sogar über den „holprigen” Titel beklagte sich jemand – dabei ist er doch klar erkennbar ein Wortspiel auf Trevor Horns Hit. Und dies ist das Stichwort: Die Zusammenarbeit mit Horn hat dem Album hörbar gut getan, er hat Robbies und seine Stärken sinnvoll kombiniert. Ich höre viele, kleine Reminiszensen an seine Arbeit aus den späten Siebziger und frühen Achtzigern – die hübschen Vocoder-Effekte auf der Stimme z.B., die Disco-Beats, die Streicher. Im Albumkontext gefällt mir daher inzwischen auch das vielgescholtene „Bodies” richtig gut.
Hier liegt also ein Konzept im Sinne einer Entwicklung vor. Von daher wäre die Erwartung, dass Robbie hier more of the same oder back to the roots macht, falsch. Ansonsten ist der Mann älter, reifer, und das hört man dem Album an.
Ich muss aber auch sagen, dass mich die ebenso gescholtene „Intensive Care” überzeugt – die Songs von und mit Duffy waren anders (wie könnten sie nicht?!), aber auch gut.
Was mir allerdings zu denken gegeben hat: Robbies Auftritt gestern bei „Wetten, dass”. Totale Anspannung auf der Bühne. Die Augen huschten unsicher hin und her. Beim „Michelle-Schlecken” Schweiß auf der Stirn – vom früheren Selbstbewusstsein nicht viel zu sehen. Und dann diese Lippen – fast weg. Ich will nicht unken, aber Robbie wird nicht alt.
--
„Weniger, aber besser.“ D. Rams